Nonnenfürzle Foto: dpa

Regina Burr ist über unser Nonenfürzla-Rezept aus der vergangenen Woche gestolpert.

Leserin Regina Burr ist über unser "Nonenfürzla"-Rezept aus der vergangenen Woche gestolpert - insbesondere über den darin erwähnten "Brandteig". Sie schreibt: "Brandteig wird, wie der Name schon sagt, ,abgebrannt', das heißt, das Mehl wird mit Fett und Wasser erhitzt und im Topf so lange gerührt, bis eine feste Teigmasse entsteht, die ohne Rühren am Topfboden festhängt. Diesen Vorgang nennt man ,abbrennen'. Für Windbeutel wird dieser Teig dann - mit dem Löffel portioniert - im Backofen gebacken, wobei darauf zu achten ist, dass dieser nicht zu schnell geöffnet wird, da die Windbeutel sonst in sich zusammenfallen."

Eine andere Leserin schickt uns ihr "Nonnenfürzle"-Rezept samt einer Erklärung über die Herkunft des Namens: "In einem Topf kocht man Wasser (ein Glas) mit zwei Esslöffel Butter, einer Prise Salz, einem Esslöffel Zucker und der fein geriebenen Schale einer halben Zitrone (ungespritzt). Dann gibt man in einem Schwung 125 Gramm Mehl dazu und kocht unter Umrühren weiter, bis sich der Brei vom Topf löst. Nacheinander gibt man zwei Eier dazu, verrührt diese gut und sticht dann daraus nussgroße Krapfen ab, die in heißes Fett gegeben werden. Wenn diese schwimmen und goldbraun sind, nimmt man sie heraus und bestreut sie mit Zucker.

Ihren etwas anstößigen Namen haben die Nonnenfürzchen angeblich von folgender Begebenheit: Eine junge Novizin war beauftragt, Schmalzgebäck herzustellen. Der Teig war aber wohl etwas zu feucht geraten, denn in dem Augenblick, als die Nonne ein Gebäck ins heiße Schmalz gab, ertönte ein verdächtiges Zischgeräusch - und das gerade in dem Augenblick, als ein zu Besuch weilender Bischof die Küche besichtigte. Vor Scham errötet, wollte die Nonne aus der Küche entweichen, doch der Bischof hatte so viel Spaß daran, dass er das Gebäck ,Nonnenfürzchen' nannte. Dabei blieb es bis heute."

Die Geschichte vom Schwaben in Hamburg ("Die größte Kartoffel", 16. Juli) rundet Leserin Lore Härtter aus Serres mit einer Version in Reimform ab:

En Hamburger em Schwobaländle

Aus dr Stadt d' Herr Professor mit dr Brill on mitm Schirm
drecht a große greane Schachtel,sammelt Pflanza, Stoi on Wirm.
Obends kehrt er schwer belada hongrich en a Wirthaus ei,
on die Wirtsfrau denkt em Stilla: "Was mog des fir oiner sei ?"
"Was isch gfällich?", frogt des Weible "gestandene Milch, die lieb ich sehr,
und Kartoffeln, größte bitte, wenn es Ihnen möglich wär".
Eifrig geht des Weible naus end Kich on sennt:
"Warum will jetzt der die graischde was au d' Leit fir Gschmäg ger henn".
Sie nemmt a Licht, schdeigt na en Keller, suacht mit Fleiß die graischte raus,
Kerle senns wiea Kenderkepfla Kocht's em Hafa, drechts em naus.
Oh was machet der fir Aigla: "Ach, dass man nicht Deutsch versteht?"
"Lieber Herr, des senn die graischte graisere hanne koine ghet!"

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Irmgard Abt aus Steinenbronn: "A bissle Grütze onder dr Mütz, des isch viel Nutz. Aber a guat's Herz onder dr Wescht, des isch 's Allerbescht!"

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