Das sogenannte „Königreichssaalgebäude“ an der Schwieberdinger Straße ähnelt eher einem Schulungsgebäude. Foto: Jehovas Zeugen (z)

Die Zeugen Jehovas feiern die Einweihung des neuen „Königreichssaalgebäude“ an der Schwieberdinger Straße 26.

Zuffenhausen - Mit vereinten Kräften geht’s schneller. In nur neun Monaten Bauzeit haben Mitglieder der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas ihr neues Gebäude, das sogenannte „Königreichssaalgebäude“, an der Schwieberdinger Straße 26 in Zuffenhausen gebaut. „Der Saal wurde in Eigenleistung erstellt“, sagt Jochen Feßenbecker, Sprecher der Glaubensgemeinschaft. „Beteiligt waren Mitglieder der örtlichen Gemeinden sowie freiwillige Bauhelfer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.“

Das Bauprojekt sei ausschließlich durch Spenden finanziert worden. Zur Höhe der Kosten äußert sich Feßenbecker nicht – wohl aber zur Nutzung des Neubaus, der als solitärer Baukörper konzipiert wurde und von etwa 750 Personen in und um Stuttgart regelmäßig besucht werden soll. Die Nutzfläche beträgt rund 840 Quadratmeter, aufgeteilt in ein Foyer sowie drei Auditorien, von denen zwei zuschaltbare kleinere Säle haben. Über den Erschließungskern hat man außerdem Zugang zu zwei Besprechungs- und Nebenräumen.

Platz für 350 Personen

Das Kirchengebäude gleicht aus architektonischer Sicht eher einer Schulungseinrichtung. Liturgische Gegenstände, wie man sie aus christlichen Kirchen kennt, sucht man vergebens. Dafür gibt es eine Menge Sitzplätze; insgesamt reichen sie für etwa 350 Personen. Für Gottesdienstbesucher, die nicht mit Bus und Bahn kommen, stehen auf dem rund 2800 Quadratmeter großen Grundstück 58 Stellplätze zur Verfügung.

Neben der deutschen Gemeinde (die Zeugen Jehovas sprechen von „Versammlungen“) werden das Gebäude auch zahlreiche andere Nationalitäten nutzen. Gottesdienste werden nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Italienisch, Polnisch, Russisch, Kroatisch/Serbisch, Spanisch, Tamil und Türkisch gehalten. „Jeder kann die Gottesdienste von Jehovas Zeugen besuchen“, sagt Feßenbecker. „Der Eintritt ist frei, es gibt keine Kollekte.“ Als Gottesdienstzeiten vorgesehen sind Dienstag bis Freitag um 19 Uhr, Samstag um 18 Uhr sowie sonntags um 10, 13.30 und 17 Uhr. Die Gottesdienste fänden über die Woche verteilt statt, um eine „schonende Nutzung zu gewährleisten und damit sich der Ziel- und Quellverkehr in einem angemessenen Rahmen bewegt“.

Tag der offenen Tür am 7. Februar

Anlässlich der Fertigstellung ihres Neubaus soll es am Freitag, 7. Februar, von 10 bis 19 Uhr einen Tag der offenen Tür geben. Dabei soll per Videovorführungen und Infomaterial die Tätigkeit der Zeugen Jehovas weltweit präsentiert werden. Außerdem ist eine Bilddokumentation über den Verlauf der Bauphase in Zuffenhausen zu sehen, daneben gibt es Führungen durch die Räume. Angeboten werden Getränke, Snacks, Kaffee und Kuchen. Es handle sich weder um eine religiöse Veranstaltung, noch werde Geld gesammelt.

Bevor es den Neubau gab, feierten die Zeugen Jehovas ihre Gottesdienste an der Otto-Dürr-Straße in der Nähe des Porsche-Stammwerks. Weil der Sportwagenhersteller diese Flächen für die Werkserweiterung benötigte, war Porsche an die Zeugen Jehovas herangetreten und hatte ihnen im Tausch das Grundstück an der Schwieberdinger Straße 26 angeboten. Die Porsche AG besitzt in der Nachbarschaft zum Neubau weitere Flächen.