Das zerstörte Flüchtlingsheim in Weissach im Tal im Rems-Murr-Kreis ist mittlerweile abgerissen worden. Foto: dpa

Nach dem verheerenden Feuer in einem leer stehenden Flüchtlingsheim in Weissach im Tal (Rems-Murr-Kreis) hat die Kriminalpolizeidirektion Waiblingen eine 17-köpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die Bevölkerung wird um Hinweise gebeten.

Weissach im Tal - Das Gebäude in Unterweissach, das bald rund 20 Flüchtlinge beherbergen sollte, steht nicht mehr. Durch das Feuer, das in der Nacht zum Montag ausgebrochen war, ist das Haus komplett zerstört worden.

Viele Bürger sind fassungslos – nachdem das Haus 2005 Ziel eines rechtsextremen Anschlags war, bei dem allerdings kein größerer Schaden entstand und niemand verletzt wurde, beschleicht nun so manchen ein ungutes Gefühl.

Innenminister Reinhold Gall will sich am Dienstagvormittag ein Bild von der Lage machen.

17-köpfige Ermittlergruppe „Tal“ eingerichtet

Die Kriminalpolizeidirektion Waiblingen hat die 17-köpfige Ermittlungsgruppe „Tal“ mit Beamten der Kriminal- und Schutzpolizei eingerichtet. Aktuell werden die Feuerwehrmänner, die seit dem frühen Morgen im Einsatz waren, zu ihren Eindrücken am Brandort befragt. Gleichzeitig finden erste Befragungen in der Nachbarschaft statt.

Aktuell könne laut Polizei weder ein technischer Defekt noch eine fahrlässige oder eine vorsätzliche Brandstiftung ausgeschlossen werden. Bereits am frühen Nachmittag wurde mit dem Abriss des Gebäudes begonnen.

Laut Polizei war dies aus Sicherheitsgründen eine notwendige Maßnahme; eine Begehung des akut einsturzgefährdeten Gebäudes sei nicht mehr möglich gewesen. Der Weissacher Ordnungsamtsleiter Rudolf Scharer erklärte, viele tragende Wände und Balken seien beschädigt gewesen: „Mit der Hauptstraße direkt daneben war auch nach Einschätzung der Bausachverständigen das Risiko, das absolut einsturzgefährdete Haus stehen zu lassen, viel zu hoch.“

Parallel zum Abbruch Spuren gesichert

Die Abrissarbeiten wurden von den Brandermittlern des Landeskriminalamtes und den Beamten der Zentralen Kriminaltechnik überwacht, damit parallel zum Abbruch Spuren gesichert werden konnten.

Drei Brandsachverständige des Landeskriminalamtes haben bereits verschiedene Gegenstände gesichert, die im Labor ausgewertet werden müssen.

Die Kriminalpolizei Waiblingen bittet unter Telefon 07151/9500 um Hinweise.