Die Teilnehmer forderten einen Lockdown, der auch für die Wirtschaft gilt. Foto: LICHTGUT/Leif Piechowski

Die Stuttgarter Basisgruppe der Initiative Zero Covid hat am Mittwoch zu einer Kundgebung aufgerufen. Die Aktivisten traten auf dem Schlossplatz für einen konsequenteren Lockdown ein.

Stuttgart - „Nicht auf unserem Rücken. Wir zahlen nicht für die Krise“, steht auf einem Banner, das Teilnehmer der Kundgebung ausgerollt haben, zu der die Stuttgarter Basisgruppe der Initiative Zero Covid für Mittwochnachmittag aufgerufen hat. Rund 40 Aktive und Interessierte haben sich auf dem Schlossplatz versammelt.

Die Forderung: Ein radikaler Strategiewechsel. Ein Lockdown, der auch für die Wirtschaft gilt. Dort sei die Inzidenz verglichen mit den für Städte und Kreise angegebenen Zahlen doppelt so hoch, sagt ein Ersatzbetriebsrat von Daimler. Das zeige, man stecke sich in den Betrieben an. Oder auf dem Weg dorthin. Eine Vertreterin der kommunistischen Jugendorganisation Revolution sieht als Motiv hinter den Bestrebungen zur Schulöffnung vor allem das Interesse, die Eltern wieder in Arbeitsprozesse einzubinden. Kapitalismuskritik durchzieht alle Beiträge.

Finanziert werden solle der „europaweite, scharfe, solidarische Lockdown“ durch Solidaritätsabgaben auf hohe Vermögen oder Unternehmensgewinne, erklärt ein Aktiver der im Januar gegründeten Initiative. Weitere Forderungen: Mehr Pflegepersonal und eine bessere Bezahlung im Pflegebereich sowie ein umfangreiches Rettungspaket für jene, die von der Krise am schwersten getroffen würden. Wenn es um die Schließung von Betrieben gehe, sehe man immer nur die negativen Effekte für die Wirtschaft, moniert eine Rednerin, nicht aber die Chancen für die Gesundheit. Nur ein konsequenter Lockdown und die Ausrottung des Virus seien eine verlässliche Basis für Lockerungen. Das Beispiel Kuba zeige, wie dies funktionieren könne.