Der Zensus 2022 ist abgeschlossen, der Kreis Esslingen zieht eine positive Bilanz. Die Ergebnisse der Erhebung sollen Ende nächsten Jahres vorliegen.
Wie viele Menschen leben in den Städten und Gemeinden Deutschlands? Gibt es genügend Wohnraum für alle Bürger? Werden mehr Schulen, Studienplätze oder Altenheime gebraucht? Um diese und andere Fragen zu beantworten, fand dieses Jahr ein Zensus statt. Die Erhebung wird alle zehn Jahre durch die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder durchgeführt. Ergänzend dazu wurden stichprobenartige Haushaltsbefragungen vorgenommen – auch im Landkreis Esslingen.
Befragungen liefen reibungslos
Die sechs großen Kreisstädte Esslingen, Filderstadt, Nürtingen, Kirchheim, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern hatten für den Zensus eigene Erhebungsstellen eingerichtet, für die Befragung der Einwohner von Kommunen mit weniger als 30 000 Einwohnern war das Landratsamt zuständig. Nun ist das Großprojekt „Volkszählung“ vollbracht und die Kreisverwaltung zieht eine positive Bilanz. „Bei der Datenerhebung haben die Bürgerinnen und Bürger sehr gut kooperiert, die Befragungen liefen reibungslos“, konstatiert der Esslinger Landrat Heinz Eininger.
Im Esslinger Landratsamt wurde bereits im Sommer 2021 eine Zensus-Erhebungsstelle eingerichtet. Umfangreiche Vorarbeiten waren notwendig, galt es doch, die Erhebung für rund 10 250 vom Statistischen Landesamt übermittelte Anschriften zu organisieren. 265 Interviewerinnen und Interviewer wurden für diese Aufgabe gewonnen. Die freiwilligen Helfer suchten dann von Mitte Mai bis Ende Juli dieses Jahres die Haushalte auf, um die Fragebögen vor Ort gemeinsam auszufüllen oder die Zugangsdaten zur Online-Befragung zu überbringen. Wer für den Zensus nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurde, war gesetzlich zur Auskunft verpflichtet.
Auskunft angemahnt
Nach Angaben des Esslinger Landratsamtes hat sich der überwiegende Teil der Menschen persönlich befragen lassen, die Übrigen schickten die selbst ausgefüllten Fragebögen per Post oder online an die Zensusstelle. Bei etlichen Haushalten habe man die Auskunft zwar anmahnen müssen, räumt die Kreisverwaltung ein. „Das waren jedoch lediglich etwa ein Prozent aller zu befragenden Haushalte“, heißt es in einer Mitteilung. In der Hochphase arbeiteten bei der Erhebungsstelle des Kreises zwölf hauptamtliche Mitarbeitende, die neben der Organisation und der Schulung der Helfer auch für die Erfassung der Fragebögen zuständig waren.
Nun ist der Zensus abgeschlossen und mit der Bearbeitung aller Unterlagen werden die Erhebungsstellen im Landratsamt und in den Großen Kreisstädten aufgelöst. Alle im Landkreis Esslingen erhobenen Daten sind inzwischen dem Statistischen Landesamt übermittelt worden.
Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse des Zensus ist laut dem Statistischem Bundesamt frühestens im November nächsten Jahres zu rechnen. Sie werden mit Spannung erwartet, denn die Daten haben für die Kommunen konkrete Auswirkungen: So werden auf der Grundlage der erfassten Bevölkerungszahlen unter anderem der Länderfinanzausgleich, die Berechnungen für EU-Fördermittel und die Verteilung von Steuermitteln ermittelt.