Foto: eje Esslingen

Teilnehmer eines Zeltlagers des Evangelischen Jugendwerks Esslingen sind schwer erkrankt.

Esslingen/Hopfen am See - 52 von 61 Teilnehmer eines Zeltlagers des Evangelischen Jugendwerks Esslingen (eje) sind zum Teil schwer erkrankt. Vier Jugendliche und eine Betreuerin wurden stationär in Kliniken im Ostallgäu aufgenommen. Noch ist völlig unklar, weshalb sich die Kinder und Betreuer erbrachen und viel Flüssigkeit verloren.

Einen Tag vor Urlaubsende wurde das Zeltlager in Hopfen am See in der Nacht zum Montag geräumt. Zunächst hatten rund 30 der Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren sowie einige Betreuer sich erbrochen. Weil ihre Versorgung in den weißen Zelten schwierig war, wurden sie in eine örtliche Turnhalle verlegt. Vier Jugendlichen und einer Betreuerin ging es so schlecht, dass sie in die Krankenhäuser nach Kempten und Füssen verlegt wurden. Sie müssen dort, so die Auskunft von Ralf Kinkel vom Gesundheitsamt beim Landratsamt Ostallgäu, noch eine Nacht zur Überwachung bleiben. Die anderen traten am Montag gegen 15.45 Uhr die Heimreise nach Esslingen an. In ihrem Bus reisten zwei Betreuer des Roten Kreuzes mit, falls es zu Komplikationen kommen sollte. "Eine Gefahr bestand aber nicht", sagte Ralf Kinkel.

Auch Trinkwasser wird untersucht

Die örtlichen Behörden begannen sofort mit den Ermittlungen. Dass die Zeltküche als Ursache bereits ausgeschlossen worden sei, wie der Bezirksjugendreferent des eje, Lars Gildner, sagte, konnte Ralf Kinkel nicht bestätigen. "Wir haben alle Lebensmittel, die noch greifbar waren, zur Untersuchung mitgenommen." Die Zeltküche sei aber ordentlich geführt worden, so der erste Eindruck. Gleiches gelte für die Toilettenhäuschen und die Duschen.

Untersucht wird auch das Trinkwasser. Das liefert ein Landwirt, dessen Betrieb an die gemeindliche Wasserleitung angeschlossen ist, über einen Schlauch auf den Zeltplatz. Proben wurden auch aus dem Hopfensee genommen. Der See ist allerdings offiziell ein EU-Badegewässer und wird alle vier Wochen kontrolliert. Nicht ausschließen will Kinkel, dass ein Teilnehmer den Infekt von außen eingeschleppt haben könnte. Klarheit darüber werde es frühestens am Mittwoch geben. Dass der Zeltplatz wegen heftiger Regenfälle sehr schlammig war, sei wohl kaum Ursache für die Verbreitung.

Das nächste Zeltlager in Hopfen war bereits für den heutigen Dienstag geplant. Bis die Zelte komplett desinfiziert sind, verbringen die Kinder ihre Ferienfreizeit nun im Gemeindehaus Esslingen-Berkheim.