Der durchschnittliche Taschengeldbetrag erreicht mit fast 30 Euro im Monat Rekordniveau. Im nächsten Bild finden Sie eine Übersicht für die Höhe von Taschengeld je Alter. Foto: dpa

Kinder zwischen 6 und 13 Jahren bekommen im Schnitt 27 Euro im Monat und geben es am liebsten für Süßes und Zeitschriften aus. Davon profitieren auch Stuttgarter Kinderzeitschriftenverlage.

Stuttgart - Kinder haben immer mehr Taschengeld zur Verfügung: 27 Euro erhalten Kinder von 6 bis 13 Jahren durchschnittlich im Monat von Eltern, Großeltern und Verwandten. Besonders gerne geben sie das Geld für Süßigkeiten und Zeitschriften aus. Davon profitieren auch die Stuttgarter Kinderzeitschriftenverlage Blue Ocean Entertainment und Panini, die unter anderem das „Prinzessin Lillifee“-Magazin und das Heft „Bob der Baumeister“ herausgeben. Im Jahr 2012 hat laut der „Kids Verbraucher Analyse“ des Egmont-Ehapa-Verlags in Berlin das Taschengeld der Kinder einen neuen Höchststand erreicht. Ein Jahr zuvor hatten die Jugendlichen nur 24 Euro zur Verfügung.

Zusätzlich zum regelmäßigen Taschengeld erhalten viele noch Geldgeschenke zu Weihnachten, Ostern und Geburtstagen. Insgesamt addieren sich diese Geschenke für den Nachwuchs auf bis zu 210 Euro im Jahr – 13 Euro mehr als 2011.

Scheidungskinder besonders verwöhnt

Ralf Bauer, der an der Studie beteiligt ist, nennt zwei mögliche Gründe für den Höchststand beim Taschengeld: „Es gibt immer mehr Einzelkinder, die von allen Seiten Geschenke erhalten“, sagt er. Viele Scheidungskinder werden außerdem von zwei Familien mit Geld und Geschenken verwöhnt.

Experten raten Eltern, im letzten Kindergartenjahr oder zum Schulbeginn das erste Taschengeld zu zahlen. Das Geld sollte einmal in der Woche ausgezahlt werden, denn viel mehr als eine Woche können Grundschulkinder nicht überblicken. Eltern sollten mit ihren Kindern absprechen, was sie mit dem Geld machen möchten. Wichtig ist ein fester Termin, damit das Kind lernt, mit dem Geld zu planen. Eltern sollten das Geld weder zur Strafe streichen noch als emotionalen Ersatz etwa für häufiges Alleinsein erhöhen. Jugendämter empfehlen für Kinder von sechs bis sieben Jahren 1,50 bis 2 Euro wöchentlich. 2 bis 2,50 Euro seien für Kinder zwischen acht und neun Jahren angemessen.