Im Mai hatten Bürger das Waaghäusle wieder in seinen Ursprungszustand versetzt. Die Handwerkerleistungen müssen allerdings noch beglichen werden. Foto: Archiv/Judith A. Sägesser

In Eigeninitiative haben Plieninger Bürger das von der Stadt holzverschalte Waaghäusle an der Zehntscheuer zurückgebaut. Für die Begleichung der Handwerkerrechnungen werden noch Spenden benötigt.

Plieningen - Der „Hasenstall“ ist verschwunden, das alte Fachwerk wieder sichtbar. Doch die durch Handwerker wie Malermeister Walter Schnee erbrachten Leistungen sind noch nicht finanziert. „Wir haben noch keine Schlussrechnung von Herrn Schnee bekommen“, sagt Michael Wörner. Mit einer Handvoll Plieninger Bürgern und Bezirksbeiräten hatte er sich im Frühjahr zusammengetan, um das historische Waaghäusle an der Zehntscheuer wieder so gut es geht in den originalen Zustand zurückzuversetzen. „Wir gehen aber davon aus, dass die Rechnung höher sein wird als angenommen“, so Wörner.

Im Zuge der von der Stadt durchgeführten Sanierung der Zehntscheuer war das Waaghäusle mit Holzlatten verschalt worden; das optische Ergebnis missfiel allerdings einigen Bürgern. Als „Hasenstall“ und „Fahrradschuppen“ beispielsweise bezeichneten sie den Bretterverschlag. Unterschriftenlisten und Kritik bei der Stadt führten dazu, dass die Stadt die Einwilligung gab, das Waaghäusle wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Allerdings sollten die Kritiker das selbst tun. In Eigenleistung haben deswegen einige Plieninger das alte Fachwerk wieder zum Vorschein geholt.

Plieninger Bürger griffen zum Werkzeug

„Der Tenor war von allen Beteiligten gleich: Alles, was möglich ist, soll selbst gemacht werden“, sagt Wörner. Doch nicht alles konnten die Bürger selbst richten, für manches brauchte es das Fachwissen eines Handwerkermeisters wie Walter Schnee. Damit dies nun abgegolten werden kann, benötigt die Initiative weitere Spenden. „Wir haben Zuwendungen von den Landfrauen, vom Bürgerverein und vom Sängerbund bekommen, außerdem haben einige Bürger kleinere Beträge gespendet“, sagt Wörner. Dadurch seien knapp 1000 Euro zusammengekommen. Das sei jedoch zu wenig für die Begleichung der Leistungen der Handwerker.

„Wir möchten nochmals einen Appell an die Bürger richten, weitere Spenden zu geben. Je mehr wir zusammenbekommen, desto besser“, sagt Wörner. Denn Walter Schnee berechne schon einen geringeren Betrag, als er für reguläre Aufträge fordern würde. Je mehr Spenden die Initiative bekommt, desto näher kommt der Malermeister an den Betrag, den er normalerweise in Rechnung stellen würde, erklärt Wörner. Der Bürgerverein und der Sängerbund hätten nach seinen Angaben ebenfalls weitere Spenden zugesichert. „Wir wollen keinen Profit machen, sondern Null auf Null herauskommen“, sagt Wörner.