Vor zehn Jahren sind viele Menschen vor dem Krieg in Südossetien nach Georgien geflohen. Foto: EPA

Zehn Jahre nach dem Kaukasus-Krieg sucht Georgien nach einer Lösung des Konflikts mit Abchasien und Südossetien – und ermüdet dabei. Die Binnenflüchtlinge haben sich in ihrem Provisorium eingerichtet – und glauben nicht an eine Rückkehr.

Gori - Die Liebe . . .“, Raissa Odischwili macht eine Handbewegung, als wolle sie Wespen von ihrer Terrasse vertreiben. Kenne ja jeder, wie das so sei, was die Liebe ertragen und verschmerzen lasse, auch wenn sie über Schmerzen, hier in der unerbittlichen Sonne Georgiens, nicht sprechen will. Sie gehören zu ihrem Leben dazu, genauso wie die Liebe zu ihrem Giorgi, wie das Leiden mit und an diesem Land, hier an der Südflanke des Großen Kaukasus, in einem Ort namens Zerowani, wo die Häuser alle gleich groß sind und rote Dächer haben – und die breiten Straßen nur Nummern, keine Namen.