Geste des Erinnerns: Eine Frau legt Blumen am Mahnmal für die Opfer des Schulmassakers von Winnenden ab. Foto: dpa

Vor zehn Jahren eröffnete ein 17-Jähriger das Feuer auf seine Mitschüler. Dem Amoklauf fallen am Ende 15 Menschen zum Opfer. Was hat diese Tat mit Winnenden gemacht? Was mit der Albertville-Realschule? Eindrücke vor Ort.

Winnenden - Still ist es im Gebäude. An diesem Nachmittag findet kein Unterricht statt, und auf den Fluren der Albertville-Realschule begegnet einem niemand. Es ist ein typisches Schulgebäude, etwas verwinkelt mit einem großen Lichthof in der Mitte. Der Schulleiter Sven Kubick führt seinen Gast zu einer Tür ganz am Ende eines Ganges. „Das ist der Gedenkraum“, sagt er und öffnet mit einem Chip die elektronisch verschlossene Tür. Bis vor zehn Jahren war hier der Raum 305. Nach dem 11. März 2009 stand fest, dass hier nie wieder Unterricht stattfinden würde, genauso wenig wie in einem zweiten Klassenzimmer und dem Chemieraum, die zu Tatorten geworden waren. Hier an dieser Tür hatte der Amoklauf an der Schule begonnen, drei Schülerinnen wurden hier ermordet.