Das Mahnmal neben der Winnender Stadthalle am 5. Jahrestag des Amoklaufs. Foto: Gottfried Stoppel

An dem Mahnmal neben der Stadthalle wird heute der Opfer des Amoklaufs von Winnenden und Wendlingen gedacht. Zur Zeremonie werden bekannte Politiker erwartet.

Winnenden - Wie jedes Jahr seit 2009 treffen sich am 11. März in Winnenden um 9.30 Uhr viele Menschen, um der Opfer des Amoklaufs von Winnenden und Wendlingen zu gedenken. Unter diesen werden dieses Jahr – zehn Jahre nach der Bluttat – die Kultusministerin Susanne Eisenmann und der Innenminister Thomas Strobl sein. Treffpunkt ist der Gedenkring des Künstlers Martin Schöneich, der seit 2014 im Stadgarten neben der Hermann-Schwab-Halle steht. Ertsmals wird es eine Menschenkette von der Albertville-Realschule zu dem Mahnmal geben. Das Schulgebäude bleibt den Tag über für die Öffentlichkeit tabu.

Jugendgemeinderäte verlesen die Namen

Um 9.33 Uhr werden dann die Kirchenglocken der Stadt zu läuten beginnen. Zu diesem Zeitpunkt war der erste Notruf bei der Polizei eingegangen. Ein Schüler der Albertville-Realschule hatte aus einem der Klassenzimmer angerufen, nachdem der Amokläufer mehrere tödliche Schüsse abgegeben hatte und aus dem Raum gegangen war. In der Schule wurden acht Schülerinnen, ein Schüler und drei Lehrerinnen ermordet. Auf der Flucht erschoss der Täter anschließend einen Mitarbeiter des Psychiatrischen Landeskrankenhauses im Schlosspark und zwei Männer in einem Autohaus in Wendlingen, ehe er sich selbst richtete.

Lesen Sie hier unsere Multimedia-Reportage zum Amoklauf

Die Gedenkfeier wird wie in den Vorjahren ablaufen: Nach einer kurzen Ansprache des Oberbürgermeisters Hartmut Holzwarth werden die Jugendgemeinderäte Sonoko Imai-Stastny, Julia Richtberg, Dora Scheili und Alexandru Richtberg die Namen der Opfer verlesen. Für diese werden auf dem Gedenkring 15 weiße Rosen aufgestellt.

Im Anschluss wird die Stifung gegen Gewalt an Schulen der Kultusministerin Susanne Eisenmann in der Alten Kelter das Buch zu dem Kunst-Projekt Save überreichen. Dieses soll von Winnenden aus an sämtliche Schulen im Land weitergereicht und mit Beiträgen ergänzt werden.

Gottesdienste und eine Lichterkette

Wie in jedem Jahr werden von 10.15 Uhr an in der Schlosskirche, um 18.30 Uhr in der Peterskirche in Weiler zum Stein und um 19 Uhr in der Kirche St. Borromäus ökumenische Gottesdienste gehalten.

Nach dem Gottesdienst in der Borromäuskirche lädt der Jugendgemeinderat Winnenden wieder zu einer Lichterkette ein. Treffpunkt ist um 20 Uhr der Marktbrunnen. Die Bevölkerung ist zu allen Veranstaltungen eingeladen.