Aufgrund der milden Temperaturen sind Zecken nicht mehr nur im Sommer aktiv, sondern stellen eine ganzjährige Gefahr dar. Foto: Shutterstock/KPixMining

Zecken sind Blutsauger und Überträger gefährlicher Krankheiten für Mensch und Tier. Wie man sie erkennt, einer Zeckenpopulation im Garten vorbeugt und wie man seinen Garten aktiv vor Zecken schützen kann.

Aufgrund des Klimawandels, der für milde Winter sorgt, sind Zecken mittlerweile fast ganzjährig aktiv. Auf Zeckenbisse gehen Krankheiten wie Borreliose oder auch FSME zurück. Wie man Risiken vermeiden und den eigenen Garten zu einer zeckenfreien Zone machen kann, gibt es hier im Überblick.

Wo leben Zecken?

Besonders beliebt sind feuchte und schattige Orte im Garten. Häufig halten sie sich in Gräsern oder Büschen auf. Gärten, die in der Nähe von Wäldern oder Parks liegen, bieten ein besonders ansprechendes Umfeld für Zecken.

Fallen Zecken von Bäumen?

Nein, bei dieser Behauptung handelt es sich um einen Mythos. Zecken klettern nicht auf Bäume und fallen somit auch nicht von diesen herab auf Menschen oder Tiere. Vorzugsweise leben die Blutsauger in Bodennähe, im dichten Gebüsch und an feuchten und schattigen Orten.

Woran erkennt man Zecken?

Zecken gehören zu den Spinnentieren und können unterschiedlich gefärbt sein. Ihre Körper können braun-, rot-braun, schwarz, grau oder auch gelb sein. Der Gemeine Holzbock ist die am meisten verbreitete Zeckenart in Deutschland. Die Männchen erkennt man an ihrem dunklen Schild auf dem Rücken. Die Weibchen sind rötlich-braun gefärbt und haben einen weniger ausgeprägten Schild. Meist sind sie rund und flach geformt und werden bis zu sechs Millimeter groß. Saugen sie sich mit Blut voll, vergrößern sie ihr Volumen und werden bis zu einem Zentimeter groß. Im vollgesaugten Zustand ist die Farbe der Zecken gräulich. Für die meisten Zeckenbisse sind die Jungtiere verantwortlich, die ihre Hochphase in den Monaten von März bis Juli haben.

Wie kann man Zecken im Garten vertreiben?

Wer die ungebetenen Gäste aus dem eigenen Garten vertreiben möchte, kann folgende Tipps befolgen:

  • Regelmäßig Rasen mähen: Zecken sitzen gerne im hohen Gras. Wer dies verhindern möchte, sollte regelmäßig seinen Rasen mähen. 
  • Überwuchernde Pflanzen regelmäßig zurückschneiden.
  • Laub und Gestrüpp regelmäßig entfernen: Durch regelmäßige Gartenpflege wie das Schneiden von Büschen und Bäumen, das Jäten von Unkraut und das Entfernen von Gartenabfällen.
  • Zecken bekämpfen: Mit natürlichen oder chemischen Mitteln. 

Womit kann man Zecken bekämpfen?

Pflanzen, die Zecken abstoßen, sind ein effektives Mittel gegen die ungebetenen Gäste. Die Duftstoffe von Lavendel, Zitronengras, Katzenminze oder Rosmarin stoßen Zecken ab und sorgen so für die Reduzierung der Zeckenpopulation im Garten. Auch der Rainfarn kann als Mittel gegen Zecken eingesetzt werden. Aber Achtung: Da die Pflanze laut NABU aufgrund ihrer enthaltenen Toxine auch für Menschen unverträglich ist, sollten Haushalte mit Kindern und Haustieren auf das Anpflanzen des Rainfarns verzichten. Hübsch anzusehen und wirksam gegen Zecken ist auch die Dalmatinische Insektenblume. Berichten zufolge bildet die Pflanze den Wirkstoff Pyrethrin, der auch in Insektenschutzmitteln zu finden ist.

Zecken hassen den Geruch von Zitrusfrüchten. Um ein natürliches Abwehrmittel gegen Zecken herzustellen, können Gartenbesitzer einen halben Liter Wasser aufkochen und zwei Zitronen, Orangen oder Limetten hinzugeben. Nach etwa einer Stunde Kochzeit kann man die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen und anschließend abkühlen lassen. Mit einem Pflanzensprüher lässt sich das Gemisch wunderbar im Garten verteilen. Es sollte an den Stellen versprüht werden, an denen sich Zecken gerne aufhalten.

Alternativ dürfen auch Öle wie Zitrusöl, Teebaumöl oder Eukalyptusöl verdünnt in die Sprühflasche wandern.

Außerdem gibt es Nützlinge, die die Zeckenpopulation im Garten deutlich eindämmen können. Zu diesen hilfreichen Tierchen gehören neben Ameisen auch Spinnen und Marienkäfer. Sie fressen Zecken und deren Larven und reduzieren so die Notwendigkeit von chemischen Bekämpfungsmitteln.

Es gibt Zeckenrollen, die einfach im Garten ausgelegt werden können. Auch sogenannte Köderdosen können am Grundstücksrand aufgestellt werden. In der Regel sind diese für etwa vier Wochen wirksam. Außerdem gibt es im Gartencenter oder online zahlreiche chemische Zeckensprays zu kaufen. Beim Kauf solcher chemischen Mittel sollte stets die Umweltverträglichkeit recherchiert werden.

Grundsätzlich gilt: Zecken sind bereits ab sieben Grad Außentemperatur aktiv. Deshalb sollte frühzeitig mit der vorbeugenden Gartenarbeit begonnen werden und Zeckenfallen frühzeitig ausgebracht werden.

Zeckennester im Garten finden und entfernen

Wer sich im eigenen Garten auf die Suche nach Zeckennestern begibt, sollte alle Orte absuchen, die die bereits zuvor genannten Wohlfühlkriterien der Zecken erfüllen. Wer Brennholz im Garten stapelt, sollte auch hier nach Nestern suchen. Auch gestapelte Steine sind ein beliebter Ort für Zeckennester. An Sockeln von Mauern, im Kompost oder Laubhaufen oder in bepflanzten Blumenkübeln vermehren sich die Blutsauger besonders gerne.

In der Regel kann man an der Eiablage erkennen, ob es sich um ein Zeckennest handelt. Häufig sind die Eier hell- bis dunkelbraun oder schwarz und winzig klein. Ein einzelnes Zeckenei ist kleiner als der Kopf eines Streichholzes. Auch die Larven sind sehr klein, können aber bereits Überträger von Krankheiten sein.

Zeckennester entfernen – So gehts

Befindet sich das Zeckennest in einem Laubhaufen oder im Kompost, sollte dieser entfernt werden. Im Idealfall lässt sich das gesamte Nest einfach entfernen. Alternativ können Zeckenfallen im Garten und im Haus ausgelegt werden.