Die Zahnärztin Angelika Krämer untersucht Alina, unterstützt von ihren Helferinnen Lilli Krüger und Hibo Barre (von links). Foto: Stahlberg

Die Wichtelzwerge bekommen Besuch vom Zahnarzt. Damit die Kinder sich von klein auf an den Zahnarzt gewöhnen, wird diese Untersuchung in der Kita schon bei den Jüngsten gemacht.

Fasanenhof - Und jetzt den Mund ganz weit aufmachen, bitte!“ Die kleine Alina folgt tapfer den Anweisungen von Angelika Krämer. Die ist Zahnärztin und hat am Donnerstag zusammen mit ihren Helferinnen die Kindertagesstätte Wichtelpark auf dem Fasanenhof besucht. Weit hatten sie es nicht, ihre Praxis ist gleich nebenan. „Sehr schön, und jetzt einmal zusammenbeißen, bitte.“ Das Mädchen auf dem Drehstuhl tut wie geheißen. Was bei den Mädchen und Jungen der Springmäuse-Gruppe bereits tadellos funktioniert, hat bei den Ein- bis Zweieinhalbjährigen der Rennraupen-Gruppe kurz zuvor noch zu erschrockenen Blicken und lautem Weinen geführt. Damit die Kinder sich aber von klein auf an den Zahnarzt gewöhnen, wird diese Untersuchung in der Kita schon bei den Jüngsten gemacht.

Die Kooperation zwischen der Kita und der Zahnarztpraxis besteht seit einiger Zeit. „Einmal im Jahr kommen die Kinder zu uns in die Praxis und dürfen dort Arzt, Patient und Helferin spielen“, erklärt Angelika Krämer. Ebenfalls einmal im Jahr komme eine Prophylaxe-Helferin in die Einrichtung und übe mit den Kindern, wie man richtig Zähne putzt. Dass Krämer die Kinder vor Ort untersucht, ist aber eine Premiere. Zuvor hat das Gesundheitsamt Zahnärzte geschickt; seit diesem Jahr ist die Aktion an Zahnarztpraxen ausgelagert worden.

Einige kleine Münder bleiben zugekniffen

Behandelt wird freilich nicht im Wichtelpark, nur reingeschaut. „Es ist aber wichtig, so früh wie möglich damit anzufangen“, erklärt Krämer. Man empfehle Müttern, schon ihre Säuglinge mit zur Kontrolle zubringen, damit die die Atmosphäre in der Praxis kennenlernen können. „Ab dem ersten Milchzahn sollte man außerdem mit dem Putzen anfangen, damit es sich für das Kind als Ritual einbürgert“, erläutert sie. Zu Beginn müsse dies noch nicht einmal eine Zahnbürste sein, ein Wattestäbchen reiche aus. „Damit das Kind merkt, es passiert nichts, das tut nicht weh“, schildert die Zahnärztin.

Bei den ganz Kleinen ist dieses Wissen am Donnerstagvormittag noch nicht angekommen. Mit allen Tricks müssen Krämer und ihre Helferinnen sowie die Erzieher sich darum bemühen, dass die Kinder ihren Mund öffnen. Ein Kuscheltierlöwe mit Gebiss dient als Anschauungsobjekt. Doch nicht bei allen fruchten die Bemühungen, einige kleine Münder bleiben zugekniffen. Dann eben das nächste Mal. „Manche haben heute den ersten Kontakt zu einem Zahnarzt“, sagt Krämer.

Gesunde Ernährung ist ein großes Thema im Wichtelpark

Der Check dient nicht nur dazu, Ängste gar nicht erst entstehen zu lassen, sondern auch dazu, eine Statistik über die Zahngesundheit der Kinder anzufertigen. „Damit können wir überprüfen, ob die Eltern auf dem richtigen Weg sind“, sagt Ellen Baumstark, die Leiterin der Kita Wichtelpark.

Der Besuch der Zahnärztin passt gut zu einer anderen Sache, die das Wichtelpark-Team und die Kinder derzeit beschäftigt: die gesunde Ernährung. Die Kita bewirbt sich mit einem Projekt rund um die Gesundheit um die Rezertifizierung als „Haus der kleinen Forscher“, die kürzlich ausgelaufen ist. „Wir haben zum Beispiel Mobiles aus Kärtchen gebaut, auf denen ungesunde und gesunde Lebensmitteln zu sehen sind“, erzählt Wiebke Deffke, die das Projekt leitet. Viele der Eltern seien überrascht gewesen, wie viel Stück Zucker sich in manchen Lebensmitteln verstecken, sagt sie. Baumstark ergänzt: „Es ist wichtig, dass die Eltern mit uns an einem Strang ziehen und ihren Kindern ein gesundes Vesper einpacken.“ Damit es nicht irgendwann heißt: „Mund auf, wir müssen bohren!“