34 Menschen sind ihrer Corona-Erkrankung bisher im Rems-Murr-Kreis erlegen. Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten ist in den vergangenen Tagen im Rems-Murr-Kreis nur leicht angestiegen, die Zahl der Toten hingegen deutlich. Das Landratsamt hat eine Erklärung dafür.

Rems-Murr-Kreis - Eigentlich gibt die lokale Corona-Statistik Anlass zur Hoffnung. Laut den vom Landratsamt veröffentlichten Daten ist die Zahl der identifizierten Infizierten in den vergangenen Tagen im Rems-Murr-Kreis nur sehr moderat angewachsen. Lediglich zwei neue Fälle am Montag, zehn am Dienstag und sechs am Mittwoch wurden registriert. Stand Donnerstagabend lag die Gesamtzahl bei 1051 Personen und damit auch insgesamt deutlich niedriger, als Experten noch vor drei Wochen erwartet hätten.

Meldungen über Todesfälle über Ostern angestaut

Demgegenüber steht hingegen ein starker Anstieg der Sterbefälle. Der Tod von 34 Personen steht laut der Statistik in einem Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Anfang der Woche waren es noch 13 Fälle weniger. Im Landratsamt geht man davon aus, dass dies auch mit dem langen Osterwochenende zu tun hat. Die Kliniken hätten die Meldung der Todesfälle über die Tage „gesammelt“, heißt es auf Nachfrage.

Zehn Personen in Seniorenheim gestorben

Bestätigt hat das Landratsamt außerdem, dass allein in einem privaten Schorndorfer Seniorenpflegeheim, in dem die Infektion wie berichtet ausgebrochen war, zehn Personen gestorben seien. Zwei der Verstorbenen seien allerdings negativ auf das Virus getestet worden. Die hohe Todeszahl sei auch durch die Bewohnerstruktur erklärbar. Das Heim nehme viele hochbetagte und multimorbide, also mehrfacherkrankte Menschen auf. Seriöse statistische Aussagen ließen sich wohl nur machen, wenn man die sogenannte Grundsterblichkeit in dem Haus abziehe, so eine Sprecherin des Landratsamts. In der Statistik des Gesundheitsamts tauchten nur die Todesfälle auf, bei denen ein möglicher Zusammenhang mit einer Coronavirus-Erkrankung bestehe. Es gebe aber keine Erkenntnisse dass es durch Versäumnisse des Hauses zu besonders häufigen Ansteckungen gekommen sei.

Dennoch agierten das Gesundheitsamt und das Testzentrum Corona jetzt verstärkt in Pflegeheimen, so eine Landratsamtssprecherin. Das Ziel sei, alle Heime komplett durchzutesten. Bisher habe man das in elf von 61 Heimen geleistet.