Eine Mitarbeiterin der Bundesbank zeigt Mitte des Jahres die neue Banknoten der sogenannten Europa-Serie. Die Bank hat nun Zahlen zum Geldvermögen der Deutschen veröffentlicht. Foto: imago images / photo2000/photo2000

Trotz schleppender Konjunktur und anhaltender Tiefzinsen für Sparer werden die Deutschen immer reicher. Bei Investments wird nach wie vor auf Sicherheit gesetzt, wie Daten der Bundesbank zeigen.

Frankfurt - Die Deutschen werden immer reicher - trotz schleppender Konjunktur und anhaltender Tiefzinsen für Sparer. Mit insgesamt 6,30 Billionen Euro besaßen die Privathaushalte zum Ende des dritten Quartals 2019 ein so hohes Geldvermögen wie noch nie, wie Daten der Bundesbank zeigen, die am Freitag veröffentlicht wurden. Das ist ein Anstieg von 67 Milliarden Euro im Vergleich zum zweiten Jahresviertel. Auch Kurszuwächse bei Aktien und Fondsanteilen trugen dazu bei.

Bei ihren Investments setzten die Deutschen nach wie vor auf Sicherheit. „Die Präferenz für liquide oder als risikoarm empfundene Anlageformen hielt damit weiter an“, erklärte die Bundesbank. Das Engagement in Bargeld und Sichteinlagen - das ist kurzfristig verfügbares Geld - erhöhte sich um 26 Milliarden Euro.

Aktien und Investmentfonds weiterhin beliebt

Die Ansprüche gegenüber Versicherungen nahmen um 13 Milliarden Euro zu, was ein etwas geringerer Zuwachs ist als in den Vorquartalen. Ihre Anlagen in Sparbriefe und Spareinlagen verringerten die Haushalte angesichts der Niedrigzinsen um vier Milliarden Euro. Aktien und Investmentfonds blieben weiterhin beliebt. Die Privathaushalte bauten ihr Engagement um rund zehn Milliarden Euro aus wie schon in den beiden Jahresvierteln zuvor.

Die Haushalte nutzen die anhaltenden Tiefzinsen zudem, um sich bei Banken günstige Kredite zu beschaffen. Wie schon in den vorangegangenen Quartalen wurden insbesondere Wohnungsbaukredite nachgefragt. Insgesamt nahmen die Verbindlichkeiten der Haushalte im dritten Quartal um rund 25 Milliarden Euro auf 1,861 Billionen zu. (Reporter: Frank Siebelt; redigiert von Georg Merziger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168)