Viele Kinder und Jugendliche nutzen Youtube zum Lernen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Die Video-Plattform Youtube wird von den meisten Kindern und Jugendlichen zunehmend auch zum Lernen genutzt, dies ergab eine Umfrage.

Mainz - Laut einer neuen Umfrage ist die Video-Plattform Youtube für die meisten Kinder und Jugendlichen ein Leitmedium und wird zunehmend auch zum Lernen genutzt. Wie Lydia Grün vom Rat für kulturelle Bildung am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin berichtete, nutzen 86 Prozent der 12- bis 19-Jährigen regelmäßig die Plattform. Bei den am meisten genutzten Medien liege Youtube hinter WhatsApp auf Platz zwei vor Instagram und Facebook.

Jeder zweite Nutzer lerne damit auch für die Schule, so Grün. Viele suchten bei Youtube nach Erklärvideos zur Vertiefung und Wiederholung von Unterrichtsinhalten, die sie nicht verstanden haben, oder nach Hilfen für die Hausaufgaben. Für die Studie, die am Dienstag vorgestellt wird, wurden 818 Jugendliche befragt.

Videos ermöglichen flexibles Lernen

Als Vorteil werde vor allem genannt, dass man sich zu einem selbst ausgesuchten Zeitpunkt genau das ansehen könne, was man gerade brauche, berichtete Grün. Ein Nachteil sei, dass man - anders als beim Lehrer in der Schule - nicht direkt nachfragen könne.

Der Umfrage zufolge sehen viele Jugendliche auch kritische Seiten, etwa dass Youtube eine kommerzielle Plattform mit Werbung ist. Auch die Glaubwürdigkeit werde wesentlich schlechter benotet als der Unterhaltungswert der Videos, berichtete die Expertin.

Kritischer Umgang mit Youtube

Wichtig sei deshalb, die Bildungswelten besser zu ergänzen und zu verknüpfen. Die Schule müsse einen kritischen Umgang mit Youtube beibringen. Das hätten sich auch 60 Prozent der Befragten gewünscht, ergänzte Grün.

Der Rat für Kulturelle Bildung ist nach eigenen Angaben ein unabhängiges elfköpfiges Beratungsgremium, das sich mit der Lage und Qualität kultureller Bildung in Deutschland befasst. Er ist eine Initiative der Bertelsmann-Stiftung, Deutsche-Bank-Stiftung, Karl-Schlecht-Stiftung, PwC-Stiftung, Robert-Bosch-Stiftung, Stiftung Mercator und Stiftung Nantesbuch.