Der Deutsche Wetterdienst hat fast alle „Xaver“-Unwetterwarnungen wieder aufgehoben. „Das Wetter in ganz Deutschland wird sich beruhigen“, sagte ein DWD-Meteorologe am frühen Samstagmorgen. Ganz gebannt ist die Gefahr allerdings nicht: Im Erzgebirge oberhalb 1000 Meter muss laut DWD noch immer mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Foto: Polizei Lüneburg

Meteorologen warnen weiter vor glatten Straßen und heftigen Böen. Im Fährverkehr gibt es noch Ausfälle, und nicht alle Züge rollen wieder nach Plan. Aber "Xaver" hat sich erst einmal nach Russland verzogen.

Meteorologen warnen weiter vor glatten Straßen und heftigen Böen. Im Fährverkehr gibt es noch Ausfälle, und nicht alle Züge rollen wieder nach Plan. Aber "Xaver" hat sich erst einmal nach Russland verzogen.

Hamburg - Der Deutsche Wetterdienst hat fast alle „Xaver“-Unwetterwarnungen wieder aufgehoben. „Das Wetter in ganz Deutschland wird sich beruhigen“, sagte ein DWD-Meteorologe am frühen Samstagmorgen. Ganz gebannt ist die Gefahr allerdings nicht: Im Erzgebirge oberhalb 1000 Meter muss laut DWD noch immer mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Schwere Sturmböen werden am Samstag an Nord- und Ostseeküste erwartet, gefrierender Regen in ganz Schleswig-Holstein und Hamburg. Nach drei Sturmfluten in Folge rechneten die Hamburger Behörden zudem mit keinen dramatischen Wasserständen mehr.

Die Innenbehörde gab am Freitagabend Entwarnung. „Es besteht für die Bevölkerung keine Gefahr mehr“, hieß es in einer amtlichen Mitteilung. Am Pegel St. Pauli war am Abend der Scheitelpunkt mit drei Metern über dem mittleren Hochwasser (5,10 Meter über Normalnull) gemessen worden. Einige Straßen im Hafenbereich blieben bis zum Ablaufen des Wassers gesperrt. Die Flut war rund einen Meter niedriger aufgelaufen als am Freitagmorgen. Da hatte der Wasserstand 3,98 Meter über dem mittleren Hochwasser gelegen, der zweithöchste bislang in Hamburg gemessene Wert. Nur die Flut von 1976 war noch höher ausgefallen.

So wird das Wetter in Deutschland

Für das Morgenhochwasser am Samstag rechnete die Innenbehörde nicht mehr mit besonderen Maßnahmen. „Das wird das letzte Mal gewesen sein, dass wir Sperrungen vornehmen mussten“, sagte ein Sprecher. Auch die Verkehrslage entspannte sich etwas. Die Deutsche Bahn hob zahlreiche Streckensperrungen im Norden wieder auf. Zwischen Hamburg-Altona und Westerland auf Sylt fuhren wieder Züge, wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit. Auch die Strecken Husum - St. Peter-Ording und Husum - Flensburg wurden wieder freigegeben. Zwischen Elmshorn und Neumünster/Kiel sollte der Verkehr am Samstagmorgen wieder rollen. Im Fährverkehr gibt es jedoch weiter Ausfälle. „Sämtliche Abfahrten auf der Puttgarden-Rødby-Linie werden bis auf weiteres leider gestrichen“, hieß es auf der Internetseite der Reederei Scandlines.

Die Stadt Fehmarn habe darum gebeten, den Fährdienst auf der Linie Puttgarden auszusetzen. Dadurch sollen weitere Verkehrsstaus auf der Insel vor der Fehmarnsundbrücke vermieden werden. Dort war es am Freitag zu Unfällen gekommen. Die Syltfähre zur dänischen Insel Rømø sollte am Samstag wieder nach Plan fahren. Auch die US-Bürger haben mit Unwettern zu kämpfen. Heftige Schneestürme und eisige Temperaturen hielten mehrere Bundesstaaten im Griff. Besonders betroffen waren Oklahoma, Arkansas und Tennessee. Dort wurde der Notstand verhängt.

In Texas machten Eisregen und rasche Temperaturstürze den Menschen zu schaffen. In Texas und Arkansas kamen vier Menschen ums Leben, meist durch Autounfälle, berichteten US-Medien. In Arkansas starb ein Mann, als ein Baum auf seinen Wohnwagen fiel. Hunderttausende Menschen waren ohne Strom, über 1000 Flüge mussten gestrichen werden, in mehreren Gemeinden wurden Schulen geschlossen. Der Nationale Wetterdienst warnte wegen der arktischen Kaltfront vor Eisstürmen. Das Tief „Dion“ bahne sich seinen Weg weiter in den Nordosten der USA.