Sieben Stockwerke hoch soll das geplante Hotel mit der Rooftop-Bar werden. Foto: Krummlauf, Teske, Happold Architektengesellschaft

Eine Aussicht bis zur Schwäbischen Alb versprechen die Planer der neuen Rooftop-Bar auf einem Hotel, das auf einer Eislinger Industriebrache entstehen soll.

Eislingen - Wo bis in die 1970er Jahre die Firma Wurster in den Eislinger Seewiesen Textilien produzierte, sollen sich bald Tagungs- und Übernachtungsgäste tummeln. Dazu planen die Eislinger Betreiber der Wurster Areal Gesellschaft den Bau eines Hotels, Räume für Tagungen und Konferenzen, eine Event-Location, einen Verwaltungsbau sowie ein Fitnessstudio. Der Spatenstich für das Buntweberei genannte Areal ist erfolgt.

Ein Hotel mit 70 Zimmern soll gebaut werden

Jahrelang hatten die Wurster-Erben vergeblich nach einer neuen Nutzung für die einen Hektar große Industriebrache nahe der Fils gesucht. Sie liegt etwas versteckt in zweiter Reihe von der alten Bundesstraße 10 aus gesehen.

Nun soll ein siebenstöckiger Hotelneubau mit 70 Zimmern im angesagten Industrielook auf das Areal am westlichen Stadteingang aufmerksam machen. Besondere Strahlkraft versprechen sich die Entwickler von dem Restaurant und einer vollverglasten Bar im siebten Stock des Hotels, das eine Aussicht bis zur Schwäbischen Alb bieten soll.

Filippo Salvia entwickelt das Hotelkonzept

Ins Boot geholt worden ist für das Hotelkonzept der Eislinger Unternehmer für Elektrotechnik, Filippo Salvia, der vor einigen Jahren bereits als Projektbetreuer das 31 Zimmer umfassende Hotel Eislinger Tor entwickelte. „Das Bauen macht mir immer mehr Freude“, bekannte Salvia beim Spatenstich. Neben dem Kerngeschäft Elektrotechnik betreibt Salvia eine Entwicklungsgesellschaft für Gewerbeimmobilien. Sein Unternehmen werde nach dem Bau eines Verwaltungsgebäudes, das neben dem Hotel bis Ende 2021 entstehen soll, mit der Werkstatt und einem firmeneigenen Schulungszentrum von der Gutenbergstraße in die Buntweberei umziehen.

Nur das Kesselhaus ist übrig geblieben

Orientieren werde sich die neue Buntweberei an dem Vorbild des gut doppelt so großen Esslinger Dick-Areals. Dieses Freizeit- und Erlebniscenter entstand nach dem Wegzug der bekannten Messerschmiede Dick, die 1997 nach Deizisau (Kreis Esslingen) umzog. Es beherbergt ein Kino, Geschäfte, ein Fitnessstudio und mehrere Gastronomiebetriebe.

In Eislingen ist allerdings außer dem rund 100 Jahre alten Kesselhaus, das zur Event-Location umgebaut werden soll, nichts mehr übrig von der historischen Bausubstanz. Stattdessen sollen der Name Buntweberei und die mit Ziegelsteinen verblendeten Fassaden der neuen Gebäude den historischen Charakter des Areals nachempfinden. Der Architekt Marcus Teske aus dem Heilbronner Büro Krummlauf, Teske, Happold ist zuversichtlich, dass in der Buntweberei eine charmante Atmosphäre entstehen könne. Dazu könne auch ein autofreier Bereich beitragen. Die Besucher können zwischen den verschiedenen Gebäuden verweilen und flanieren. Und in Erinnerung an den früheren Mühlkanal, der einst einer Getreidemühle als Energiequelle diente, sei ein Wasserlauf vorgesehen. Auch große Bäume könnten die Aufenthaltsqualität steigern, verspricht Siegfried Knoll.

Silberlinden sollen der sommerlichen Hitze trotzen

Der Landschaftsarchitekt möchte in Eislingen Silberlinden pflanzen. Diese robusten Bäume eigneten sich gut als städtisches Grün, da sie die – vor allem im Sommer auftretende – Rückstrahlungswärme der umgebenden Gebäude gut vertrügen, man könne sie als regelrechte Stadtklimaanlage betrachten. Und da die Gebäude nicht unterkellert würden, sei für die Wurzeln der Weg frei zu den grundwasserführenden Schichten.