Die Kommissare Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) bekommen es mit einem Auftragskiller zu tun. Foto: MDR/Wiedemann & Berg/Anke Neugebauer

Wer den schrägen Humor von Dorn und Lessing nicht mag, muss jetzt ganz tapfer sein: Die Ermittler aus Weimar haben diese Woche am meisten Stimmen bekommen, einer ihrer Fälle kommt noch mal ins Sonntagabendprogramm.

Weimar - Beim fünften Wunsch-„Tatort“ im Ersten kommt am Sonntag das Team aus Weimar zum Zug. Die Ermittler Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) bekommen es in „Der kalte Fritte“ mit einem Auftragsmörder zu tun, der gerade Beziehungsprobleme bewältigen muss.

Bei der Erstausstrahlung im Februar vor zwei Jahren fühlte sich unser Rezensent an einen nicht ganz unbekannten Kinoregisseur erinnert, als er das Geschehen zusammenfassen sollte: „Ja, sind wir denn hier bei Tarantino?“, stutzte er gleich mal. Und erläuterte: „Ein Auftragskiller, der genau so einen schwarzen Anzug samt schmaler Krawatte trägt, wie einst die Gangster in ,Reservoir Dogs’ und ,Pulp Fiction’, versucht seine eifersüchtige Freundin zu besänftigen. ,Nein, Pupu, ich bin nicht im Hotel!’, ,Nein, da ist keine Frau, die auf mich wartet!’ ,Ja, ich verspreche, das ist meine letzte Geschäftsreise!’ Diese Beziehungskrise kommt ein bisschen ungelegen. Schließlich bricht er tatsächlich gerade in die Villa des Millionärs Alonzo Sassen ein, den er mit drei Schüssen in Hirn, Herz und Hoden umbringt – ,vermutlich nicht in der Reihenfolge’, wie die Kriminaltechnikerin später feststellt. Doch der Killer hat die Rechnung ohne Lollo Sassen gemacht, die seit 163 Tage mit dem Millionär verheiratet war und jetzt für jeden Tag zehn Euro bekommt.

Nicht nur in den Dialogen klang „Der kalte Fritte“, der sechste „Tatort“ aus Weimar, unserem Kritiker nicht so, als ob er sich dem Alltagsverbrechen widme. Schließlich geht es um einen Vier-Millionen-Kandinsky, den eher nicht hochbegabten Zwerg von Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) und die Frage, wo der Neubau des Goethe-Geomuseums am besten steht und wer dafür bereit ist, über Leichen zu gehen. Die Ermittlungen führen die Weimarer Kommissare ins Bordell „Chez Chériechen“, an die Bauhaus-Universität und in einen Steinbruch.

Ausstrahlung: Im Ersten, Sonntag, 19. Juli 2020, 20.15 Uhr