Ulas Kuzu ist Sportstudent, er arbeitet als Rettungsschwimmer und testet das neue Fitnessgerät im Wunnebad. Foto: Gottfried Stoppel

In Wunnebad können die Badegäste seit dem Start in die Sommersaison auch im Trockenen trainieren. Der Crossfit-Tower hat rund 35 000 Euro gekostet und soll nach den Vorstellungen des Bäderleiters insbesondere junge Leute anlocken.

Winnenden - Ulas Kuzu hat das neue Gerät am Beckenrand des Wunnebads in Winnenden als erster getestet – und für gut befunden. Der junge Mann mit den dicken Muskeln hilft gelegentlich als Rettungsschwimmer in dem Bad aus. Mit kräftigen Klimmzügen schuftet der Sportstudent an diesem schmuddeligen Apriltag – extra für unseren Fotografen – an der neuesten Attraktion im Wunnebad, die der Bäderleiter Sascha Seitz augenzwinkernd als „unseren Mucki-Würfel“ bezeichnet. Fachleute sprechen von einem Crossfit-Tower.

Ganz egal, wie man das imposante Gerät auch nennt, das rund 35 000 Euro gekostet hat: es soll nach den Vorstellungen von Seitz und des Teamleiters Aufsicht, Emanuel Froese, neue (Bade)Gäste anlocken. Die zwei Kollegen sagen von sich, sie hätten ein Faible für Sport. Seitz geht regelmäßig ins Fitnessstudio, Froese fährt oft und gerne Rennrad. Im Vorjahr hatten sie beschlossen, sich auf die Suche zu machen nach einem Gerät oder einem neuen Angebot fürs Wunnenbad.

Übungen auf schwimmenden Boards

Auf einer Sportmesse in Köln haben sie dann zugeschlagen. Im Winter seien bereits Trainingseinheiten auf dem Wasser angeboten worden: Übungen auf schwimmenden Boards. Jetzt also das nächste Angebot, pünktlich fertig geworden zum Start in die Sommersaison.

Unmittelbar neben dem Mucki-Würfel, der unter anderem über eine Art Barren verfügt, über Stangen für Klimmzüge und über Ringe, steht noch ein sogenannter Tyre Flip: ein halbes LKW-Rad, das mit ordentlich Power hin und her gewuchtet werden kann, hin und her, hin und her.

Neuer Sand für die Beach-Volleyballfelder

Seitz sagt, er setze darauf, dass speziell Jugendliche und junge Erwachsene sich für den Würfel begeistern können, dass diese Personengruppe verstärkt „wieder den Weg ins Freibad findet“. Für die nächsten Tage habe sich bereits eine fast 50-köpfige Handballergruppe angesagt. Wer den Crossfit-Tower nutzen will, muss dafür nicht extra bezahlen. Das Trockentraining mit Blick in Richtung 50-Meterbecken sei im regulären Eintrittspreis inbegriffen.

Neu ist auch der Sand für die drei Beach-Volleyballfelder und für den Soccerplatz. Rund 300 Tonnen seien kürzlich angekarrt worden. Der Sand sei vom Deutschen Volleyballverband zertifiziert worden, sprich die Felder dürfen für Wettbewerbe genutzt werden, was im Juli auch passiert. Am ersten Wochenende des Sommermonats steigt im Rahmen der Heimattage ein Volleyballturnier. Ferner wird am 5. Juli im Wunnebad ein Kinofilm Openair gezeigt, am 6. Juli findet eine Rock- und Popnacht statt.

Winterschwimmer kommen aus der gesamten Region

Im Vorjahr seien im Wunnebad rund 320 000 Badegäste gezählt worden. Ungewöhnlich sei, dass im Winter mehr Schwimmer ins Wunnebad kämen als im Sommer – was daran liege, dass das Freibad das ganze Jahr über geöffnet sei. „Unsere Winterschwimmer kommen aus der gesamten Region“, sagt der Bäderleiter. Viele hätten sich jetzt zum Start der Sommersaison vorerst verabschiedet und kommen im Spätsommer wieder, wenn die Freibäder allerorten wieder schließen.

Mit einem Strahlen im Gesicht erzählt Seitz von den Zukunftsplänen: das Wunnebad solle um ein weiteres Hallenbecken erweitert werden. Wenn alles nach Plan laufe, dann könnten die Bauarbeiten Ende 2020 starten. Etwas Sorge bereitet ihm nur ein Thema: der Personalmangel. Es werde immer schwieriger Rettungsschwimmer und Fachangestellte für Bäderbetriebe zu bekommen. Deshalb ist der Chef froh, dass er Männer wie Ulas Kuzu hat, der als Werkstudent während der Semesterferien full-time arbeitet – und vermutlich auch künftig ab und zu am Mucki-Würfel trainiert.

Die Jahreskarte kostet 130 Euro

Öffnungszeiten
Das Wunnebad Winnenden in der Albertviller Straße 56 öffnet montags bis freitags für Saison- und Dauerkartenbesitzer bereits um 6 Uhr, es schließt um 20 Uhr. Samstags und sonntags geht der Betrieb erst um 7 Uhr los. Während der Hauptsaison von Anfang Juni bis Mitte August ist das Bad abends eine Stunde länger geöffnet.

Preise
Der Eintritt kostet für Erwachsene 3,90 Euro, die Saisonkarte kostet 70 Euro, die Jahreskarte 130 Euro. Wer das ganze Jahr über schwimmen wolle, sagt der Bäderleiter Seitz, komme andernorts kaum günstiger weg.