Platz für Übungen: So sieht es im Innern des Schwimm-Mobils aus. Foto: Lichtgut//Iannone

Das Schwimm-Mobil „Wundine on Wheels“ der Josef-Wund-Stiftung macht Halt in Winnenden. Kinder sollen dort die Grundfertigkeiten des Schwimmens erlernen.

Nur noch wenige Tage, dann rollt das mobile Schwimmbecken „Wundine on Wheels“ um die Kurve der Albertviller Straße in Winnenden und macht für rund acht Wochen Station vor dem aktuell geschlossenen Wunnebad. Neben einem sechs Meter langen Becken hat der Lastwagen Schwimmflossen, Poolnudeln und Styroporbrettchen im Gepäck sowie alles, was man sonst noch braucht, um sich unter professioneller Anleitung über Wasser zu halten. Grundschulkinder aus Winnenden, die noch nicht schwimmen können, werden vom 6. Februar bis 4. April im mobilen Schwimmbad „Wundine on Wheels“ die Grundfertigkeiten des Schwimmens erlernen.

Wunnebad bis Ende April geschlossen

Winnendens Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth freut sich über diese achtwöchige Möglichkeit: „Unser Wunnebad ist für geplante Sanierungsarbeiten bis Ende April ganz geschlossen. Das mobile Schwimmbad kommt zum idealen Zeitpunkt und ermöglicht weiterhin das Schwimmenlernen für Schwimmanfänger, darunter solche, die wegen Corona-Beschränkungen keine Gelegenheit dazu hatten“, lässt er sich in einer Mitteilung zitieren. Die Stadtverwaltung Winnenden organisiert die Schwimmkurs-Belegung in Abstimmung mit den Schulen und bindet dabei drei Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer des Wunnebads mit ein.

Die Sparkassenstiftung Rems-Murr unterstützt das Projekt als fördernder Partner. Der Anteil der Nichtschwimmer unter Grundschulkindern habe sich nach einer aktuellen Studie der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) seit 2017 verdoppelt, sagt Landrat Richard Sigel: „Das ist erschreckend, und die DLRG mahnt dieser Tage daher vollkommen zu Recht, dass man Schwimmen lernen müsse wie Lesen und Schreiben.“ Deshalb komme die Idee der Josef-Wund-Stiftung genau zur rechten Zeit. „Ich freue mich auf ,Wundine on Wheels‘ und dass wir uns gemeinsam für die Kinder und das Schwimmenlernen einsetzen“, sagt der Landrat. „Es freut mich, dass das Schwimm-Mobil nun rund zwei Monate im Rems-Murr-Kreis Station macht und die Kinder beim Schwimmenlernen unterstützt. Dieses Angebot hilft, dass mehr Kinder Schwimmen lernen und vermeidet damit auch Unfälle in Badeseen oder Schwimmbädern.“

Voll ausgestattete Lehrschwimmbecken

Mit den Schwimm-Mobilen wird die stiftungseigene Wundine-Schwimmakademie seit 2022 nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich ausgeweitet. Die voll ausgestatteten Lehrschwimmbecken auf sechs Rädern, die in einen ausgedienten Schubboden-Auflieger im Rahmen eines Upcyclings eingebaut wurden, fahren zu Schulen und Kitas. Die Entwicklung und der Bau des ersten Schwimm-Mobils „Wundine on Wheels“ haben laut einer Sprecherin der Stiftung mehr als zwei Jahre an intensiven Vorleistungen erfordert. Sowohl pädagogisch als auch technisch hat die Josef-Wund-Stiftung alle Anforderungen erfüllt und auf die Länge eines Lastwagen-Aufliegers angepasst. Im sechs Meter langen Becken lassen sich insbesondere die ersten beiden Stufen der neuen baden-württembergischen Schwimmpässe in Kleingruppen von bis zu sechs Kindern umsetzen: die Wassergewöhnung und das Erlernen der Grundfertigkeiten wie beispielsweise das Gleiten, das Tauchen oder die Schwimmbewegungen.

Weitere Schwimm-Mobile sollen folgen

„Das Interesse an unserem Schwimm-Mobil ist riesig und die Anfrageliste mit Schulen und Kommunen vom Bodensee bis Hamburg gefüllt. Deshalb werden wir dieses Jahr das zweite Schwimm-Mobil bauen und idealerweise noch ein drittes“, teilt Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef-Wund- Stiftung mit.