Wilhelma-Direktor Kölpin (li.), Marti-Geschäftsführer Gunzenhauser. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Stuttgarter Tunnelbaufirma Marti unterstützt die beiden betagten Elefantendamen des Zoologisch-Botanischen Gartens mit 15.000 Euro.

Stuttgart - Zella, die 47-jährige Elefantendame, muss mit einem Eimer voller Karotten erst mal in die richtige Positur dirigiert werden, damit es auch ein passendes Fotomotiv für den Anlass gibt – und damit jenen Honoratioren, die sich ins Gehege begeben haben, nicht wegen allzugroßer Nähe zu den mächtigen Tieren das Herz in die Hose rutscht.

Doch am Ende schnüffelt Zella mit dem langen Rüssel nur ein wenig an jener Urkunde, mit der Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin dem Geschäftsführer der Marti GmbH Deutschland, Albrecht Gunzenhauser, die Patenschaft bestätigt. Gunzenhauser war zuvor allerdings nahegelegt worden, seine Krawatte doch besser wieder abzulegen – ein solcher Binder stellt offenbar eine allzu große Attraktivität für Elefanten wie Zella dar, die solchen Halsschmuck oder auch Schals gerne zu Knoten verarbeiten.

Die Marti GmbH Deutschland mit Sitz in Stuttgart besorgt in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Marti Tunnelbau AG aus Moosseedorf in der Schweiz den sogenannten Vortrieb des Rosensteintunnels. Sobald der obere Teil dieses Tunnels nahe der Pragstraße fertig ist, soll auf dem dortigen Gelände das neue Elefantenhaus der Wilhelma errichtet werden. „Große Maschine und große Tiere, da liegt diese Patenschaft doch nahe“, sagt Gunzenhauser: „Unser Tunnel und die neue Elefantenanlage, das passt zusammen.“ Der Geschäftsführer hegt dank eigener Erinnerung oder der jüngeren Wilhelmabesuche mit seinen Kindern ohnehin eine besondere Beziehung zu den Elefanten. Drei Jahre lang stiftet die Firma Marti jeweils 5000 Euro, in der Summe also 15 000 Euro.

„Derzeit haben wir 440 Tierpatenschaften und 13 Pflanzenpaten“, berichtet Wilhelma-Sprecher Harald Knitter. Die jetzige Patenschaft ist nicht speziell an eine der beiden betagten Elefantendamen gebunden. Dies war kürzlich noch anders, als Lotto Baden-Württemberg eine spezielle Patenschaft für die 48-jährige Pama übernahm. Die großen Tiere sollen im Übrigen in einigen Jahren in einem neuen angemessenen Gehege unterkommen: Das neue Elefantenhaus ermöglicht Nachwuchszüchtung, „die Tierart ist so bedroht, das ist es sinnvoll, wenn die Zoos in Europa aktiv sind.“ Nach Kölpins Vorstellung könnten es sechs erwachsene Kühe, sechs Jungtiere und zwei Bullen sein, „in der Summe also maximal 16 Elefanten“.