Auf dem Kiliani-Volksfest in Würzburg soll keine diskriminierende Musik gespielt werden (Archivbild). Foto: imago stock&people/imago stock&people

Der neue Ballermann-Hit „Layla“ darf auf dem Volksfest in Würzburg nicht gespielt werden. Aber was ist mit anderen möglicherweise problematischen Songs? Und wer entscheidet überhaupt darüber?

Volksfeste sorgen derzeit immer wieder für deutschlandweite Schlagzeilen. Diesmal ist aber nicht das Stuttgarter Frühlingsfest mit Sexismus-Debatten im Fokus, sondern das diesjährige Kilian-Volksfest in Würzburg – und aus anderen Gründen: Dort darf der Ballermann-Hit „Layla“ von DJ Robin & Schürze nicht gespielt werden, hieß es am Montag seitens der Stadtverwaltung. Sie erklärte ihn für zu sexistisch. Wegen Zeilen wie „Ich hab ‚nen Puff’ und meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler“, steht das Lied – übrigens ein echter Charterfolg – in der Kritik. Doch was ist mit anderen Liedern mit möglicherweise problematischen Textzeilen und wer entscheidet in Würzburg im Zweifel darüber?

„Das war eine Einzelfallentscheidung“, sagt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg. Sie habe außerdem eine Vorgeschichte. Die Stadtverwaltung habe sich in der Vergangenheit auf Eingabe einer Ratsfraktion mit dem „Donaulied“ beschäftigt. 2021 wurde schließlich die Entscheidung getroffen, keine rassistischen, extremen oder sexistischen Inhalte auf den Veranstaltungen der Stadt zuzulassen. „Das müssen wir jetzt durchhalten“, sagt Weiß. Auch das Lied „Layla“ sei aus Sicht der Stadt problematisch. Weiß argumentiert mit Musikwissenschaftlern wie Markus Henrik, die das Lied ebenfalls als hochgradig sexistisch erklärt hätten.

Eine Art Liste von verbotenen Liedern gibt es laut Christian Weiß allerdings nicht. „Es macht den Akteuren keine Freude, hier einzugreifen. Wir sind Veranstalter und keine Sittenpolizei“, sagt er. So mancher Song sei in der Hinsicht nicht „schwarz oder weiß.“ Doch mit „Layla“ sei definitiv eine Grenze erreicht. Diskriminierende Lieder wolle man auf keinen Fall, darauf habe man sich nun auch mit den auftretenden Bands verständigt.