Eine Gemälde von Herzog Ulrich im Württemberg-Haus Beutelsbach – der Maler ist unbekannt Foto: /Janine Kyofsky

Die neue Ausstellung „freiheyt 1525“ im Württemberg-Haus zeigt, warum der Bauernkrieg bis heute nachhallt – und welche Rolle Weinstadt dabei spielte.

Es war ein Aufschrei gegen Willkür und Unterdrückung, der vor genau 500 Jahren das Heilige Römische Reich erschütterte: der Deutsche Bauernkrieg. Vom Bodensee bis nach Thüringen erhoben sich Zehntausende – Bauern, Städter, ja selbst Adlige – im Namen der Gerechtigkeit, genährt vom Geist der Reformation. Ein Aufstand, der blutig niedergeschlagen wurde, aber dennoch als frühes Signal für demokratisches Denken in Europa gilt.

 

Wie die Stadt Weinstadt mitteilt, rückt die Wanderausstellung „freiheyt 1525 – Aufbruch bis zum Ende“ diesen historischen Wendepunkt nun eindrucksvoll ins Licht. Vom 6. April an ist die von der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Bauernkriegsmuseen konzipierte Schau im Württemberg-Haus Beutelsbach zu sehen. Der Eintritt ist frei.

„Ein lebendiger Einstieg in die Geschichten des Bauernkriegs“

Zur Eröffnung um 11.15 Uhr führt Bernd Breyvogel, der Museumsleiter in Weinstadt, in die Thematik ein. Das Bürgertheater Weinstadt gibt mit einem Theaterimpuls einen lebendigen Einstieg. Gezeigt werden 21 exemplarische Biografien von Persönlichkeiten aus dem Bauernkrieg – aus Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen. Darunter sind nicht nur die bekannten Anführer, sondern auch einfache Menschen, deren Lebenswege vom Geist des Aufbegehrens geprägt wurden.

Ergänzt wird die überregionale Perspektive durch die Darstellung der lokalen Ereignisse des Jahres 1525 rund um Weinstadt. Damals, als die Reformation an Fahrt aufnahm und die Zwölf Artikel von Memmingen erstmals schriftlich fixierten, was viele Bauern forderten: Gleichheit vor Gott, Freiheit von Leibeigenschaft, eine gerechtere Ordnung.

„Begleitpublikation und Rahmenprogramm zur Ausstellung

Für vertiefte Einblicke sorgt eine begleitende Publikation: „Bilder aus dem Bauernkrieg“ des Künstlers Doug Miller kann vor Ort erworben werden. Ein Flyer informiert über das umfangreiche Rahmenprogramm. Die Ausstellung ist bis zum 6. Juli geöffnet – samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 13 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.