Foto: Baumann

Ihr Herz gehörte schon immer den edlen Rössern. Was sie eindrucksvoll bewies, als sie als junges Mädchen ein Pferd vor dem Schlachter bewahrte.

Ihr Herz gehörte schon immer den edlen Rössern. Was sie eindrucksvoll bewies, als sie als junges Mädchen ein Pferd vor dem Schlachter bewahrte. 600 Mark hat sie das gekostet, sie nannte die Stute Bella, ihre Liebe fürs Reiten war geboren. Inzwischen ist die Dame aus Neckartenzlingen 74 Jahre alt, aber ihre Leidenschaft für die Reiterei ist ungebrochen. Aber jetzt, beim Stuttgarter Reitturnier, fühlt sie sich unsicher wie ein Teenager: Neben ihr sitzt Ludger Beerbaum - ein Reiter, den sie für sein Können und für seine stets zuvorkommende Art bewundert. Inge Hartmann hatte bei der Aktion unserer Zeitung "Wünsch Dir was!" einige Zeilen über ihre Leidenschaft fürs Reiten geschrieben, da wurde sofort klar, dass ihr Herzenswunsch nicht unerfüllt bleiben darf.

Stolz präsentiert sie Beerbaum ein Foto, auf dem sie als sportliche junge Frau im Sattel sitzt. "Ich bin in Vielseitigkeit und Springen angetreten", sagt die Lady und antwortet auf die Frage des Stars: "Nein, seit einigen Jahren habe ich kein Pferd mehr, ich reite auch nicht mehr." Dann ist die Nervosität bei Inge Hartmann verflogen, es entwickelt sich ein Fachgespräch zwischen Olympiasieger und Reitdame über alte Zeiten und moderne Methoden. Dann schlägt Beerbaum vor: "Sollen ich Ihnen meine Pferde kurz zeigen?". Sie nickt und ihre Augen leuchten: "Sehr gerne." Beerbaum öffnet die Boxen von Carmelita und Gotha, Inge Hartmann ist den Vierbeinern ganz nah, ein paar fachmännische Klapse auf den Hals der Tiere lässt Ludger Beerbaum großzügig zu. "Gotha würde mir auch gefallen", sagt die Dame aus Neckartenzlingen, "hier im Stall geht mir das Herz auf."

Beerbaum überreicht ihr noch ein paar Autogrammkarten, dann entschuldigt er sich, er muss zum Fernseh-Interview. Inge Hartmann und ihr Lebensgefährte HansPeter Eitel spazieren beeindruckt in die Schleyerhalle, setzen sich auf die Tribüne und blicken hinunter zu den edlen Rössern.

Nach einem Gespräch mit dem Fachmann sieht man so ein Turnier mit ganz anderen Augen.