Ken Jebsen 2020 in Stuttgart. Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Der undotierte Grimme Online Award geht dieses Jahr an den Podcast „Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?“. Der Preis wurde am Donnerstag in Köln verliehen.

Der Podcast „Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?“ ist am Donnerstagabend in Köln mit dem Grimme Online Award in der Kategorie Information ausgezeichnet worden. Die Audio-Produktion (Studio Bummens, NDR, rbb, K2H) zeichnet die Entwicklung des beliebten Radiomoderators Ken Jebsen zum Verschwörungsideologen nach, dessen Youtube-Kanal bis zur Sperrung millionenfach aufgerufen wurde.

Er habe anfangs über viele der Videos gelacht, aber man müsse sich natürlich klarmachen, dass sie sehr gefährlich seien, sagte Youtuber Rezo, der als Laudator auftrat. Es sei deshalb wichtig, solche Leute nicht einfach als Spinner abzutun, sondern sich mit ihrer Radikalisierung auseinanderzusetzen. Genau das sei hier geschehen.

Mehr als Porträt über Jebsen

Viele Verschwörungserzählungen hätten gemeinsam, dass mächtige Interessen hinter Ereignissen behauptet würden, erläuterte die Jury. „Cui bono?“ („Wem zum Vorteil?“) laute die beherrschende Frage. Der Podcast gehe aber weit über ein Porträt Ken Jebsens hinaus, vielmehr werde an der Figur die Entstehung und rechte Instrumentalisierung der „Querdenker“-Szene veranschaulicht.

Der undotierte Grimme Online Award gilt als wichtigste Auszeichnung für herausragende Online-Publizistik in Deutschland. Möglich sind bis zu neun Preisträger - einer davon wird vom Publikum gewählt.