Andrea Petkovic (Foto) unterlag der Serbin Ana Ivanovic deutlich mit 3:6, 2:6. Foto: dpa

Andrea Petkovic hat noch einen langen Weg vor sich. In Stuttgart war die 25-Jährige gegen Ana Ivanovic völlig chancenlos. Nur 72 Minuten dauerte das ungleiche Duell. Sabine Lisicki feierte dagegen ein Erfolgserlebnis.  

Stuttgart - Für Andrea Petkovic ist das WTA-Turnier in Stuttgart bereits nach der ersten Runde beendet. Die lange Zeit verletzte Darmstädterin unterlag bei der mit 796.000 Dollar dotierten Sandplatz-Veranstaltung der Serbin Ana Ivanovic klar mit 3:6, 2:6.

Dabei wurde deutlich, dass die 25-Jährige bei ihrem Comeback noch einen langen Weg vor sich hat, um wieder mit den Besten der Tennis-Branche mithalten zu können. Nach einem Jahr mit drei schweren Blessuren ist Petkovic in der Rangliste auf Platz 131 abgerutscht und stand beim Porsche-Grand-Prix nur dank einer Wildcard im Hauptfeld.

Sabine Lisicki im Achtelfinale

Den Sprung ins Achtelfinale schaffte dagegen Sabine Lisicki. Die Berlinerin setzte sich gegen die italienische Qualifikantin Nastassja Burnett ohne Mühe mit 6:3, 6:4 durch und steht damit als zweite Deutsche in der nächsten Runde. Die Weltranglisten-Sechste Angelique Kerber hatte zum Auftakt ein Freilos.

"Ich habe mir aus dem Doppel im Fed Cup viel Selbstvertrauen geholt", sagte Lisicki nach ihrem Erfolg. "Der Sieg heute tut verdammt gut nach den schweren Wochen, die ich zuletzt hatte." Wie Petkovic schied Qualifikantin Dinah Pfizenmaier durch ein 6:7 (2:7), 4:6 gegen die Russin Nadia Petrowa hingegen aus.

Petkovic: "Mega-genervt von mir"

"Ich bin mega-genervt von mir, weil ich so viele leichte Fehler gemacht habe", sagte Petkovic nach der deutlichen Niederlage. "Ich hatte das Gefühl, dass ich im Training schon einige Sachen in meinem Spiel verbessert habe. Doch dann fehlt mir auf dem Platz einfach die Konstanz und das ist einfach ärgerlich."

In der Tat leistete sich Petkovic vor rund 3500 Zuschauern in der Porsche-Arena viel zu viele leichte Fehler, um eine Chance auf das Weiterkommen zu haben. Nach 1:12 Stunden verwandelte Ivanovic ihren ersten Matchball. "Ich habe vielleicht etwas zu viel gewollt. Ich habe meine Chance gewittert, doch dann versucht, viel zu genau zu spielen", haderte die einstige Nummer neun der Welt. "Aber das ist ein Prozess, den ich jetzt durchlaufen muss", sagte Petkovic.

Petkovic wirkte auf dem Center Court, auf dem sie sich im vergangenen Jahr eine schwere Bänderverletzung zugezogen hatte, deutlich gehemmt. Vor allem, wenn sie von Ivanovic in die Ecken des Platzes gezwungen wurde, fehlten der Hessin die letzten Schritte, um richtig zum Ball zu stehen. "Das letzte Jahr hatte ich schon noch im Hinterkopf", gestand Petkovic.

Dennoch hielt sie die Partie zu Beginn offen, was jedoch auch daran lag, dass Ivanovic bei weitem nicht an ihre starken Leistungen vom Fed-Cup-Wochenende anknüpfen konnte. Im Relegationsspiel gegen Deutschland hatte die einstige Nummer eins der Welt ihre beiden Einzel gewonnen und besonders beim Zweisatzsieg gegen die deutsche Nummer eins Angelique Kerber eine beeindruckende Darbietung gezeigt.

Ivanovic mit durchschnittlicher Vorstellung

Gegen Petkovic reichte der French-Open-Siegerin von 2008 eine durchschnittliche Vorstellung. Petkovic gelang zwar ein schnelles Break zum 2:1, doch danach musste der Publikumsliebling sofort selbst sein Service abgeben. Zum 4:2 gelang Ivanovic das nächste Break, nach 39 Minuten verwandelte sie den dritten Satzball zum 6:3.

Im zweiten Durchgang lief bei Petkovic dann nicht mehr viel zusammen. Die Fed-Cup-Spielerin verlor schnell zweimal ihren Aufschlag, nach 72 Minuten machte Ivanovic den Sieg mit dem ersten Matchball perfekt. Danach sprach sie ihrer Freundin Petkovic Mut zu. "Ich hoffe, dass sie schnell wieder hochkommt. Nach Verletzungen braucht es leider seine Zeit", sagte die Serbin.