Die Dmitrij Donskoj lief 1893 vom Stapel und sank 1905. Foto: Wikipedia commons/navsource.narod.ru

In den Tiefen der Weltmeere ruhen unzählige Wracks untergegangener Schatzschiffe. Einige von ihnen sind aufgespürt und ihre wertvolle Fracht geborgen worden. Der neueste Fund: Ein russisches Kriegsschiff, das 1905 vor der Küste Südkoreas mit angeblich 5000 Kisten voller Gold gesunken war.

Seoul/Stuttgart - Schatzsucher haben vor der Küste der südkoreanischen Insel Ulleung in 430 Meter Tiefe das Wrack eines russischen Kriegsschiffs entdeckt, das 1905 unterging. Das berichten Zeitungen, unter anderem die „South China Morning Post“.

Der Panzerkreuzer „Dmitri Donskoi“ sank am 29. Mai 1905 in der Seeschlacht von Tsushima während des russisch-japanischen Krieges. Im Schiffsrumpf sollen sich 5500 Kisten mit Goldmünzen und Goldbarren im Wert von etlichen Millionen Dollar befinden. Laut Bergungsexperten wird derzeit geklärt, wie man das Wrack heben kann und wem die Schätze gehören.

In den Tiefen der Weltmeere ruhen unzählige Wracks untergegangener Schatzschiffe, von denen einige geborgen worden sind. Eine Übersicht:

„San José“

Die „San José“ war eine spanische Galeone, die 1708 mit 344 Tonnen Gold- und Silbermünzen sowie 116 Kisten mit Smaragden aus Peru an Bord vor der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena von britischen Kriegsschiffen versenkt wurde. 2015 wurde das Wrack nahe der Halbinsel Barú vor Cartagena entdeckt. Der Wert der kostbaren Ladung wird auf mehrere hundert Millionen Dollar geschätzt. Eine Bergung des Schiffs ist in Planung.

„Whydah“

1717 lief das Piratenschiff „Whydah“ vor der Küste vom Marconi Beach auf der Halbinsel Cap Cod (US-Bundesstaat Massachusetts) auf Grund und sank. Die Piraten sollen eine reiche Beute an Bord gehabt haben – darunter 4,5 Tonnen Goldsand. 1984 wurde die „Whydah“ entdeckt und geborgen. Der Gesamtwert der Schätze lag bei etwa 15 Millionen Dollar.

„HMS Edinburgh“

Im April 1942 verließ der britische Kreuzer „HMS Edinburgh“ den russischen Hafen Murmansk in Richtung Großbritannien. An Bord: 5,5 Tonnen Goldbarren. Mit dem Gold wollte die Sowjetunion die Alliierten für ihre Waffenlieferungen bezahlen. Nachdem das Schiff am 30. April 1942 von einem deutschen U-Boot angegriffen und schwer beschädigt wurde, befahl der Kapitän die Selbstversenkung. 1980 wurde das Schiff von einer britischen Bergungsfirma in der Barentssee geortet. Ein Jahr später wurden 431 Goldbarren, 1986 weitere 29 Barren geborgen. Das Gold wurde zwischen der Sowjetunion, Großbritannien und der Bergungsfirma aufgeteilt.

„Nuestra Señora de la Concepción“

Am 20. September 1638 sank die spanische Galeone „Nuestra Señora de la Concepción“ während eines Sturms vor Saipan, der Hauptinsel der Nördlichen Marianen südlich von Japan. 1987 wurde das Wrack des Schiffs und seine reiche Ladung mit fernöstlichen Luxuswaren geborgen.

„Nuestra Señora de las Mercedes“

Die „Nuestra Señora de las Mercedes“ war eine spanische Fregatte, die am 5. Oktober 1804 vor der Küste Portugals sank. 2007 entdeckte das Bergungsunternehmen Odyssey Marine Exploration das Wrack und barg den Schatz heimlich. 2011 sprach ein US-Gericht das geborgene Gold Spanien zu. 2012 wurden die mehr als 500 000 Gold- und Silbermünzen (Wert: 350 Millionen Dollar) nach Madrid ausgeflogen.

„SS Gairsoppa“

2011 entdeckte die Firma Odyssey Marine Exploration 300 Seemeilen vor der irischen Hafenstadt Galway das Wrack des britischen Handelsschiffs „SS Gairsoppa“. Im Februar 1941 war es von einem deutschen U-Boot torpediert worden. Anschließend wurden aus der Tiefe rund 48 Tonnen Silber (1203 Barren) gehoben. Das geborgene Silber lagert bis heute in einem Depot in London.

„HMS Sussex“

Das britische Kriegsschiff „HMS Sussex“ sank 1694 während eines Sturms mit Gold- und Silbermünzen an Bord vor Gibraltar. Nur zwei der 500 Besatzungsmitglieder überlebten die Katastrophe. An Bord werden zehn Tonnen Gold oder 100 Tonnen Silber vermutet. Von 1998 bis 2001 suchte die Firma Odyssey Marine Exploration im Auftrag Großbritanniens nach dem Wrack, das sie schließlich in 900 Metern Tiefe entdeckte. Das Wrack ist bisher noch nicht geborgen.