Wilhelma-Elefantenkuh Zella mit Deutschlandball Foto:  

Zoo-Elefanten posaunen Trompetenstöße der Erleichterung hinaus. Auch Vogelspinnen sind entzückt, können es nur nicht zeigen. Im Reich der Tiere ist man froh, dass die Fußball-EM und das Orakel-Gedöns endlich vorbei ist.

Stuttgart - Die EM ist vorbei – und die Tierwelt kann aufatmen. Zumindest für die nächsten zwei Jahre. Ich gehöre nicht zu jenem Menschenschlag, der von sich behaupten kann, dass er keiner Fliege was zuleide tut. Ich hau’ schon mal drauf, wenn mich eine nervt. Aber so viel animalische Achtsamkeit besitze ich, um sagen zu können: Lasst bei der nächsten WM oder EM die Tiere aus dem Spiel!

Juchtenkäfer im Orakel-Stress

Inzwischen ist es piepegal, ob ein Geschöpf als Elefant, Pinguin oder Vogelspinne zur Welt kam – letztlich ist keine Kreatur mehr davon sicher, einen blöden Ball oder Futternapf mit Flaggenmuster vorgesetzt zu bekommen. Bei dem Orakel-Stress braucht sich niemand zu wundern, wenn kein Juchtenkäfer im Schlosspark zu finden ist. Oder 150 von der Bahn für zehn Milliarden Euro umgesiedelte Eidechsen auf Nimmerwiedersehen abtauchen.

Das wäre ein Spielfeld für Peta

Fußball ohne tierische Orakel. Das wäre doch ein Spielfeld für die Tierrechtler von Peta. Aber der Verein ist damit ausgelastet, die Persönlichkeitsrechte eines Affen an seinem zufällig geschossenen Selfie einzuklagen. Nach unserem EM-Aus sah ich Waldemar Hartmann bei Lanz gegen das italienische Schiedsrichtergespann poltern. Da der Sportjournalist die Ausmaßen eines Meeressäugers angenommen hat, kam mir die Idee mit dem Weißbier.

Warum nicht „Waldis Weißbierorakel“?

Einfach den wortgewaltigen Bajuwaren vor jedem Spiel tief in Gläser schauen lassen – und Waldi wird uns verraten, welche Pfeife das nächste Spiel vergeigt. Ich wette meinen Rauhaardackel, dass „Waldis Weißbierorakel“ quotenmäßig abgehen wird wie Schmitz’ Katze. Die Tierwelt wird’s der Menschheit danken und den großen Waldi in einem Atemzug nennen mit dem Schiffsbauer Noah.