Kritische Stimme der Gegenwart: der Schweizer Dramatiker Lukas Bärfuss Foto: dpa

An diesem Freitag werden in Worms die diesjährigen Nibelungen-Festspiele eröffnet. Aber schon davor gibt es Grund zur Freude: Lukas Bärfuss, dem gerade der renommierte Büchner-Preis zugesprochen wurde, schreibt das für 2021 geplante Stück.

Stuttgart - Der Schweizer Dramatiker Lukas Bärfuss, dem gerade der renommierte Georg-Büchner-Preis zugesprochen wurde, schreibt für die Nibelungen-Festspiele in Worms das für 2021 geplante Stück. Dann jährt sich Martin Luthers berühmte Widerrufsverweigerung auf dem Wormser Reichstag zum 500. Mal. Im Jubiläumsjahr wollen die Festspiele daran erinnern. „Ich freue mich sehr, dass wir Lukas Bärfuss für die Nibelungen-Festspiele 2021 gewinnen konnten“, sagte der Intendant Nico Hofmann in Worms: „Bekannt als großer Gegenwartskritiker, wird er sich dem Luther-Stoff radikal annähern.“

Luther und die Kirchenspaltung

Auf dem Reichstag in Worms hatte sich Luther 1521 vor dem Kaiser geweigert, seine Thesen zu widerrufen und damit die Spaltung der Kirche ausgelöst. Dabei werden Luther vielfach die berühmten Sätze „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders“ zugeschrieben.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass Bärfuss am 2. November in Darmstadt den Büchner-Preis erhält. Die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung gilt als wichtigste literarische Ehrung in Deutschland. In Worms beginnen an diesem Freitag mit der Premiere des Stücks „Überwältigung“ von Thomas Melle die diesjährigen Nibelungen-Festspiele.