Im Wolfschlugener Rathaus laufen die Vorbereitungen auf das Festwochenende. Foto: Horst Rudel

Die Gemeinde bereitet sich auf die 700-Jahr-Feier vor. Der Flecken zieht dafür an einem Strang.

Wolfschlugen - Der Wolfschlugener Bürgermeister Matthias Ruckh hat in diesem Jahr doppelten Grund zur Freude. Am Montag, 7. Mai, wird er nach seiner erfolgreichen Wiederwahl als Schultes seine zweite Amtszeit antreten. Und diese beginnt gleich mit einem Höhepunkt im Leben der rund 6500 Einwohner zählenden Gemeinde auf den Fildern: den Feierlichkeiten zum 700-jährigen Bestehen.

Ein großes Festwochenende steht in dem Flecken vom 21. bis zum 23. September auf dem Programm. Am Freitag wird Matthias Ruckh um 16 Uhr im Festzelt das Fass anstechen. Während des Wochenendes treten die Dorfrocker und die Lederrebellen auf, es gibt einen Festakt und einen Festumzug am Sonntag sowie über drei Tage hinweg ein buntes Rahmenprogramm für Jung und Alt unter Beteiligung zahlreicher örtlicher Vereine und Institutionen getreu dem Motto „Von Wolfschlugen für Wolfschlugen“. Denn, so sagt Matthias Ruckh: „Unsere größte Errungenschaft ist eine funktionierende Dorfgemeinschaft.“

Ein Filder-Dorf im Wandel der Zeit

Dabei beschränkt sich das Jubiläum beileibe nicht nur auf das Festwochenende. Das ganze Jahr über gibt es in Wolfschlugen Veranstaltungen, die im Zeichen der 700-Jahr-Feierlichkeiten stehen – so beispielsweise das Schulfest der Grundschule am vergangenen Freitag oder das Jubiläumspokalschießen der Sportschützenvereinigung am 13. Juni.

„Wolfschlugen damals und heute“, so betont der Bürgermeister, soll im Jahr des Jubiläums stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden. „Wir möchten die Verwandlung eines kleinen bäuerlichen Weilers in unser heutiges modernes Wolfschlugen mit all seinen bedeutenden Veränderungen zeigen“, erklärt Matthias Ruckh.

Die dokumentierte Geschichte des Dorfes reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wird Wolfschlugen im April 1318, als der Kirchheimer Bürger Benz, der Suser, Waren aus seinem Hof in Wolfschlugen an die Heiligenpflege der Pfarrkirche zu Aich verkaufte. Im Jahr 1608 begannen die Wolfschlugener mit dem Neubau ihres Rathauses, 1776 kam dann das erste Schulhaus hinzu.

Im Jahr 1906 kam das Telefon nach Wolfschlugen

Die erste Telefonverbindung im Jahr 1906 markiert den technischen Fortschritt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der sich auch ein Jahrhundert später fortsetzt: In Wolfschlugen ist vor rund zwei Jahren mit der Verlegung von Glasfaserkabeln begonnen worden, damit Bürger und Firmen auf der Datenautobahn Vorfahrt haben.

Wolfschlugen ist derweil nicht die einzige Kommune im Kreis, die in diesem Jahr Jubiläum feiert. Reichenbach ist noch einmal 50 Jahre älter als Wolfschlugen, und Wernau feiert im Juni die Verleihung der Stadtrechte vor 50 Jahren.