Der Stuttgarter Jazz-Pianist Wolfgang Dauner Foto: dpa

Wolfgang Dauner und seine Wegbegleiter im Theaterhaus: Bei dem Konzert bringt der Jazz-Pianist alle Stile zusammen, die seine lange Karriere geprägt haben.

Stuttgart - Noch einmal bringt Wolfgang Dauneram Samstagabend im Theaterhaus all die Stile zusammen, die seine lange Karriere geprägt haben: die solistischen Exkursionen am Flügel, das Duett mit der Posaune, die Zusammenarbeit mit seinem Sohn Flo Dauner, das elektronische Experiment und schließlich die Arbeit mit dem United Jazz + Rock Ensemble, das längst in seiner zweiten Generation spielt. Der Saxofonist Florian Trübsbach ist mehr als nur ein vollwertiger Ersatz für Klaus Graf, den regulären Altsaxofonisten des Ensembles – er spielt sein Instrument mit hinreißender Energie. Wolfgang Dauner beginnt den Abend als Solist, interpretiert dann gemeinsam mit Adrian Mears Mangelsdorffs „Wheat Song“: Der Klang der Posaune steigt auf und ab, melodisch voll, aber lebhaft und scharf angerissen.

Flo Dauner setzt sich ans Schlagzeug, von seinem Vater humorvoll begrüßt: „Ein Freund, mit dem ich schon im Kinderlaufstall gespielt habe.“ Dauner und Dauner gehen von anspruchsvoll rhythmischen Stücken ihrer ersten gemeinsamen CD langsam über zum Finale der Komposition „Elektronische Mythen“, die sie im Herbst 2015 gemeinsam im Kunstmuseum Stuttgart präsentierten: Elektronische Partikel tanzen auf den Takten, ein kräftiger, synthetischer Bass steigt ein, bringt den Mythen monumental den Groove bei. Für ein letztes Stück vor der Pause, den Klassiker „Tanz Tanz“, kommt das UJRE auf die Bühne. In der zweiten Hälfe des Konzertes trumpfen Claus Stötter, Tobias Weidinger und Stephan Zimmermann an den Trompeten, Bobby Stern am Saxofon, Dave King am Bass und Frank Kuruc an der Gitarre gemeinsam mit Dauner, Dauner, Mears und Trübsbach mit vielen packenden Soli auf und spielen die bekannten, großen Stücke des United Jazz + Rock Ensembles; Dave Kings Bass-Solo in „Wendekreis des Steinbocks“, von Wolfgang Dauner perlend begleitet, raubt den Atem. Mit einem „Be Bop Scat“ als Zugabe und langem Applaus geht das Konzert zu Ende.