Das neue Gebäude soll im hinteren Bereich des Schulhofes entstehen. Foto: Linsenmann

Weil das Ganztagsangebot an der Wolfbuschschule stark nachgefragt wird, bekommt sie eine eigene Mensa. Im Frühjahr 2019 soll mit dem Bau begonnen werden.

Weilimdorf - Als Erfolgsmodell zeigt sich das Ganztagesangebot, das an der Wolfbuschschule vor zwei Jahren in Wahlform eingeführt wurde. Damit aber hat die Grundschule nun ein Problem: „Wegen des immer weiter steigenden Bedarfes kann das Mittagessen, das derzeit im Gemeindehaus St. Theresia stattfindet, nicht mehr in einem angemessenen Zeitraum vonstatten gehen“, sagte Julia Heyduk vom Schulverwaltungsamt in der aktuellen Sitzung des Bezirksbeirates. Die Folge: „Es wird immer dringlicher, dass die Schule eine eigene Mensa bekommt.“

Den Plan für einen Neubau, der im hinteren Bereich des Schulhofes direkt neben dem Erweiterungsbau erfolgen soll, erläuterte dann Barbara Blank vom Hochbauamt. Demnach wird ein kompaktes, eingeschossiges Gebäude entstehen, in dem rund 450 Schüler in zwei Schichten verpflegt werden können. Ein Teilbereich wird unterkellert, dort werden die Toiletten und die Technik untergebracht. Der Speisesaal selbst ist so ausgelegt, dass er auch für schulinterne Veranstaltungen genutzt werden kann.

Neubau soll zum Schulhof hin offen sein

Von der Gestaltung her wird der Bau „zum Schulhof hin offen sein“, wie Blank sagte. Auf der Rückseite wird es eine überdachte Verbindung mit dem Erweiterungsbau geben. Und in der Verlängerung der Mensa wird ein „Bäume-Hain mit Sitzgelegenheiten“ entstehen. Eine Ruhezone also, auch in Abgrenzung zum Bewegungsbereich des etwas höher gelegen, großen Schulhofes.

Im Gremium wurde diese Planung insgesamt begrüßt, aber auch mit zahlreichen Nachfragen und Anmerkungen versehen. Marc Benzinger (CDU) etwa hätte gerne, dass der Saal „angesichts des großen Mangels an Gemeinfläche im Stadtbezirk als Saal für rund 200 Personen auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wird“. Dem erteilte aber Heyduck eine Absage: „Als Versammlungssaal für die Öffentlichkeit erfüllt der Bau nicht die Auflagen.“ Dafür bräuchte es nicht zuletzt „andere sanitäre Anlagen“. Sie betonte: „Es gibt in Stuttgart keine einzige Grundschule, die dauerhaft von Dritten genutzt werden kann.“

Höhe der Baukosten kritisiert

Michael Schrade (Freie Wähler) wiederum erschienen die genannten Kosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro angesichts des „sehr einfachen Gebäudes irrsinnig teuer“, weshalb er gerne gewusst hätte, „wo dieses viele Geld hingeht?“ Vergeblich: Die geforderte Aufschlüsselung der Kosten blieb in der Sitzung aus. Annekathrin Essig (Bündnis 90/Die Grünen) vermisste ein Energiekonzept: „Und falls die Altenwohnungen an der Deidesheimer Straße kommen, könnte hier ein Ankerprojekt für Heizen mit Fernwärme entstehen.“ Hier verwies Blank darauf, dass die Mensa „an die bestehende Anlage angeschlossen werde, solange diese noch funktioniert“. Sie entkräftete auch die Kritik, dass dem Schulhof zu viel Platz weggenommen werde: „Der Hof hat mehr als die vorgeschriebene Pausenfläche.“

Dass die Andienung der Mensa von der Hammbacherstraße her, also rückseitig und nicht über die Köstlinstraße erfolgen soll, wurde von verschiedenen Seite moniert. Dazu sagte Barbara Blank: „Wir wollen auf keinen Fall über den Schulhof fahren, denn das hätte Kreuzungsverkehr mit Schülern zur Folge.“ Schließlich stimmte das Gremium dem Plan einstimmig zu. Baubeginn soll im Frühjahr 2019 sein, Bauende „im Sommer 2020“. Damit könnte die Mensa mit dem Schuljahr 2020/21 in Betrieb gehen.