Bislang boten die Gebäude am Uhuweg und Beim Schnatzgraben 2888 Quadratmeter Wohnfläche. Künftig werden es mehr als 5000 Quadratmeter sein. Foto: Leonie Hemminger

Die SWSG ersetzt die Gebäude Uhuweg 5-15 und Beim Schnatzgraben 34-38 durch vier Neubauten. Anwohner sehen einige Punkte kritisch.

Weilimdorf - Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) plant, noch in diesem Jahr die Gebäude Beim Schnatzgraben 34-38 sowie am Uhuweg 5-15 im Stadtteil Wolfbusch abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. 74 Wohnungen, 48 zur Miete und 26 zum Kauf, sollen dort entstehen. Darunter werden sowohl Zwei- als auch Drei- und Vierraum-Wohnungen sein. In einer Tiefgarage wird für jede Partei ein Autostellplatz zur Verfügung gestellt. Rund 19 Millionen Euro investiert die Baugesellschaft in das Projekt. Die Mitarbeiter Helmuth Caesar und Samir Sidgi haben in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung darüber berichtet.

„Dort besteht wirklich Handlungsbedarf“, betonte Caesar. Die Gebäude seien in die Jahre gekommen; niedrige Decken und die Grundrisse der Wohnungen seien nicht mehr zeitgemäß. Die SWSG habe sich daher gegen eine Sanierung und für den Bau von vier neuen Häusern entschieden. Optisch sollen diese nicht wie ein großer Komplex, sondern wie mehrere Einzelgebäude wirken. „Die gegliederte Fassade wird positiv in die Umgebung abstrahlen“, sagte Helmuth Caesar. Noch im Herbst solle mit dem Bauprojekt begonnen werden. „Wir stehen kurz vor der Baugenehmigung.“

Projekt als „klassische Innenentwicklung“

Grünen-Bezirksbeirat Rudolf Pfleiderer begrüßte das Bauvorhaben und erkundigte sich nach der neu entstehenden Quadratmeterzahl. „Durch eine minimale Verlängerung und Verbreiterung verdoppelt sich die Geschossfläche fast“, sagte Caesar. Bislang habe 2888 Quadratmeter Wohnfläche bestanden, künftig mehr als 5000. Der SWSG-Mitarbeiter bezeichnete dies als „klassische Innenentwicklung“.

Waltraud Illner (CDU) unterstrich die Notwendigkeit des Bauvorhabens. „Ich kann Sie zu der Wohnbebauung nur beglückwünschen“, sagte sie. Weniger euphorisch äußerte sich SÖS-Politiker Martin Schubert. „Ich hätte es schön gefunden, wenn der Bezirksbeirat frühzeitiger informiert worden wäre“, sagte er. Der Bericht erfolge erst auf Nachfrage des Gremiums, „und jetzt stehen wir vor vollendeten Tatsachen.“ Helmuth Caesar bedauerte dies. „Da haben wir überhaupt nicht geschaltet, dass man das vorher hätte abstimmen sollte“, sagte er. Gerne nehme er die Anregung für künftige Projekte mit.

Preis bleibt unter dem Mietspiegel

SPD-Bezirksbeirat Eberhard Keller erkundigte sich nach dem künftigen Mietpreis. Laut Samir Sidgi wird dieser bei 9 bis 9,50 Euro pro Quadratmeter liegen. „Für die modernen Wohnungen sind wir damit weit unter dem Mietspiegel“, betonte er. Verglichen mit dem alten Wohnbestand liege der Preis jedoch höher. Die SWSG versuche aber stets, neue Wohnungen für die Mieter aus dem Bestand der Baugesellschaft zu finden. „Bisher haben wir es immer geschafft, den Großteil unterzubekommen“, sagte Sidgi. „Wir sind uns sicher, dass wir das auch hier schaffen.“

Verärgert meldete sich eine Anwohnerin des Uhuwegs, Dorothea Ziegler, zu Wort. Sie und einige ihrer Nachbarn seien „bestürzt“ über die Baumaßnahme. „Wir haben erst sehr spät davon erfahren, dass uns so ein großes Projekt vor die Nase gesetzt wird“, sagte Ziegler. Zum einen missfiel ihr, dass sich der Abstand zu den gegenüberliegenden Häusern verringern wird, wodurch diesen die Sonne genommen werde. Caesar erklärte, dass die Verschiebung zur Straße hin wegen des Wurzelschutzes der umliegenden Bäume nötig sei. „Das ist von der Position genau austariert.“

Tiefgaragenausfahrt als Problempunkt

Die Anwohnerin kritisierte ferner, dass die Tiefgaragenausfahrt des Neubaus direkt gegenüber eines Fußwegs liegen wird, den viele Kinder benutzen. Einen Gehweg gebe es dort nicht, „man sieht die Kinder erst, wenn sie auf der Straße stehen“, warnte sie. Helmuth Caesar bekräftigte, dass der Hinweis angekommen sei. Eventuell müsse ein Spiegel angebracht und darauf geachtet werden, dass die Bäume hoch geschnitten seien, damit Autofahrer gute Sicht hätten. Grundsätzlich sei eine Tiefgarage kinderfreundlich, da sie rangierende Autos von der Straße fern halte. „Wir müssen auf jeden Fall alles tun, dass dort keine Gefahr besteht“, betonte er.