Zahlreiche tote Schafe werden von Vertretern der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und der Forstverwaltung Calw untersucht. Foto: dpa

Der von einer mutmaßlichen Wolfsattacke betroffene Schafhalter in Bad Wildbad fordert Unterstützung von der Politik. Mit einer Entschädigung für die getöteten Tiere sei es nicht getan.

Bad Wildbad - Nach einer mutmaßlichen Wolfsattacke mit über 40 toten Schafen in Bad Wildbad (Kreis Calw) fordert der betroffene Schafhalter-Betrieb Konsequenzen seitens der Politik. „Wir hoffen, dass wir endlich ernstgenommen und gehört werden“, sagte Landwirt Gernot Fröschle am Mittwoch. „Wir brauchen mehr Unterstützung und Geld - für mehr Personal, mit dem wir die Herden schützen können, und für Hochsicherheitszäune.“ Den nötigen Schutz der Herde könne der Betrieb aus eigenen Mitteln nicht stemmen. „Das geht uns absolut an die Existenz.“ Daran ändere auch eine Entschädigung für die getöteten Tiere nichts.

Nach Fröschles Angaben wurden 43 Tiere im Zuge der Attacke in der Nacht zum Montag getötet. Dabei seien 16 sofort totgebissen worden, 16 weitere in der an die Weide grenzenden Enz in Panik ertrunken beziehungsweise totgedrückt worden. Elf Schafe mussten seinen Angaben zufolge notgeschlachtet werden. Es handele sich aber bei dem vermutlichen Wolfsriss nicht um die meisten bundesweit je von einem Wolf gerissenen Schafe, sagte eine Sprecherin der Umweltministeriums. In Sachsen seien einmal rund 70 Tiere von einem Wolf getötet worden

Der sogenannte Blutrausch sei für sich genommen kein auffälliges Verhalten für einen Wolf, betonte erneut Johannes Erretkamps, Tierökologe bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt BW in Freiburg. Der Wolf jage, solange sich noch etwas bewegt. Eine Eilanalyse soll nun mit letzter Sicherheit klären, ob tatsächlich ein Wolf für die Attacke verantwortlich ist. „Es deutet alles darauf hin.“