SPD reagiert auf wachsende Notfallkartei für Wohnungssuchende in Stuttgart. Foto: dpa

Die Liste der Suchenden nach bezahlbarem Wohnraum wächst. Die SPD reagiert darauf und nimmt insbesondere die EnBW in die Pflicht.

Stuttgart - Nach der Zunahme der Vormerkungen von Wohnungssuchenden in der städtischen Notfallkartei setzt sich die Rathaus-SPD für Neuerungen ein, um das Angebot an bezahlbaren Wohnungen in Stuttgart zu verbessern. Am Montag hat sie dazu zwei Anträge eingebracht.

Die Fraktion stellt sich vor, dass die Stadt künftig bis zu zwei Drittel preiswerte Wohnungen verlangt, wenn Bauherren für Grundstücke ein neues Baurecht möchten. Bei der derzeit diskutierten Neuordnung eines EnBW-Areals im Stadtteil Stöckach peilt sie sogar an, den EnBW-Konzern vertraglich zu verpflichten, maximal 20 Prozent der entstehenden Wohnungen zu höchstens 5000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche zu verkaufen – und zwar nur an Privatleute, die dort selbst wohnen wollen, oder an das städtische Wohnungsunternehmen SWSG oder Stuttgarter Wohnungsbaugenossenschaften.

Im Falle eines späteren Weiterverkaufs soll die Stadt sowohl für die Eigentumswohnungen wie auch für Mietwohnungen Vorkaufsrechte haben. Ein Drittel der Mietwohnungen soll zu einem Preis von maximal acht Euro pro Quadratmeter Wohnfläche vermietet werden, ein weiteres Drittel für zehn Euro und das letzte Drittel für zwölf Euro pro Quadratmeter.