Strahlend schön zeigt sich San Francisco für Touristen. Doch in der Stadt zu leben, ist hart – vor allem weil die Preise fürs Wohnen so stark angezogen haben. Foto: dpa

San Francisco ist für Mieter die teuerste Stadt der USA. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wirkt sich verheerend aus.

Washington - Die Eingangstür des Hauses ist durch zwei Schlösser und ein Gitter gesichert. Nach einem Druck auf den Klingelknopf steht man im schmucklosen Flur. „Wohnungsbesichtigung?“, fragt ein ungepflegter Mann mürrisch, „fünfter Stock, den Gang lang, rechte Seite.“  Der Teppich im Treppenhaus ist abgewetzt. Es stinkt nach Urin. Ein junger Mann inspiziert gerade das Einzimmerapartment. Rund zwanzig Quadratmeter dürfte es groß sein, hell, aber verwohnt mit Laminatboden und billiger Küche. Aus dem Fenster blickt man auf die Hyde Street, deren Bürgersteige von fliegenden Händlern, Obdachlosen und Drogenabhängigen belagert werden. Der Problembezirk Tenderloin gleich hinter dem prächtigen Beaux-Art-Rathaus gehört sicher nicht zu den Postkartenansichten von San Francisco. Dafür ist die Miete wirklich günstig – jedenfalls für hiesige Verhältnisse: 1725 Dollar im Monat soll die Miniwohnung kosten – das sind beim derzeitigen Umrechnungskurs von 86 Euro-Cent für einen Dollar etwa 1490 Euro. Nebenkosten natürlich extra.