Zuletzt war die Zahl der Sozialwohnungen gesunken. Um den Abwärtstrend zu stoppen, hat das Land besser Förderkonditionen entworfen. Foto: marcus_hofmann/stock.adobe.com

In früheren Jahren wurden die Landesmittel für den sozialen Wohnungsbau nicht immer ausgeschöpft. Das war 2020 anders.

Stuttgart - Das Land hat trotz Corona-Pandemie auch im vergangenen Jahr rund 3000 Sozialmietwohnungen gefördert – etwa soviel wie 2019. Das geht aus Zahlen des Wirtschaftsministeriums hervor, die unserer Zeitung vorliegen. Danach wurden 2020 Anträge für 2537 neue Wohnungen gestellt. Hinzu kamen Anträge für die Umwandlung von 470 bestehenden Wohnungen in Sozialmietwohnungen.

Dabei war das seit April laufende Förderprogramm 2020 deutlich erfolgreicher als seine Vorgänger. In den neun Monaten bis Dezember wurden im Schnitt monatlich 256 neue Wohnungen gefördert. Im 15 Monate laufenden Vorgängerprogramm waren es laut Ministerium 195. Die Förderprogramme haben unterschiedliche Laufzeiten je nach dem, wann die Mittel freigegeben werden. Im Vergleich zum Programm 2018, das ebenfalls neun Monate andauerte, konnte die Zahl der neuen Mietwohnungen verdoppelt werden.

Mittel fast ausgeschöpft

„Ich bin erleichtert, dass wir unsere positive Entwicklung auch in den so unsicheren Pandemie-Zeiten weiter fortsetzen können“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Im Gegensatz zu früheren Jahren wurden 2020 die Mittel für den sozialen Wohnungsbau – jährlich 250 Millionen Euro – fast komplett ausgeschöpft. Grund seien unter anderem die verbesserten Förderkonditionen. Das Angebot finde bei Investoren, Unternehmen und Privatpersonen großen Anklang.

In der Regel liegen zwischen Antrag und Fertigstellung der Wohnung drei Jahre. Wie viele Sozialwohnungen es im Land gibt, soll künftig in einer zentralen Datei erhoben werden. Eine Abfrage bei den Kommunen im Land gab es zuletzt im Jahr 2017. Das Ergebnis: 58 400. Schätzungen gingen Ende 2019 nur noch von 53 800 Wohnungen aus. Das System der Sozialwohnungen funktioniert so, dass im Gegenzug für Fördermittel über einen gewissen Zeitraum niedrigere Mieten vorgeschrieben sind.