Ein Einbrecher am Werk – im Südwesten hat die Zahl der Fälle aber abgenommen. Foto: dpa

Erneut ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Region Stuttgart deutlich nach unten gegangen. Doch dieser Trend sollte niemanden nachlässig werden lassen. Denn die nächste Bande kommt bestimmt, meint unser Polizeireporter.

Stuttgart - Na bitte, es geht doch. Mit unberechenbaren Fahndungsaktionen, täterorientierten Ermittlungen und personeller Verstärkung scheint die Taktik der Polizei aufzugehen, potenzielle Wohnungseinbrecher zu beeindrucken oder gar abzuschrecken. Im Großraum Stuttgart scheinen jedenfalls die reisenden Banden deutlich weniger aktiv zu sein als noch vor zwei Jahren. Das ist eine gute Nachricht.

Die schlechte ist: Das muss so nicht bleiben. Denn auch die Täter können ihre Taktik ändern. Es gibt genügend organisierte Strukturen und verborgene Statthalter, die willige Täter, die nichts zu verlieren haben, für neue Beutezüge auch aus weit entfernten Ortschaften rekrutieren. Bei uns gibt es eben was zu holen.

Das Risiko bleibt hoch

Für Entwarnung gibt es also keinen Grund. Statistiken sind das eine, die gelebte Wirklichkeit das andere. Und da gilt es sich bewusst zu machen, dass das Risiko, dass ungebetene Besucher in die eigenen vier Wänden eindringen, weiterhin hoch ist – und auch bleiben wird. Die einfachsten Sicherungsmaßnahmen sind banal: Bei Abwesenheit keine Fenster gekippt lassen – die sind für die Täter wie eine Einladung. Überquellende Briefkästen und dunkle Wohnungen am Abend sind für Einbrecher wie ein Signal, dass man hier ungestört sein könnte. Eine eingeschaltete Lampe kann da schon Wunder wirken. Und dann die technischen Sicherungen: Dass es in über 40 Prozent der Fälle beim Versuch bleibt, ist ein erfreulicher Trend.

Und noch etwas: Wer verdächtige Gestalten beim Einbruchsversuch sichtet – bloß nicht lautstark verscheuchen. Besser wär’s, die Polizei zu verständigen und zu lotsen. Damit man die Täter wirklich kriegt. In diesem Sinne: Wachsam bleiben!

wolf-dieter.obst@stzn.de