Wohnungseinbrecher waren im vergangenen Jahr in Stuttgart erneut zurückhaltender. Foto: dpa

Über mehrere Tage hat es in Stuttgart ein erstaunliches Phänomen gegeben: Kein einziger Wohnungseinbruch wurde der Polizei angezeigt – ganz im Gegensatz zu den Landkreisen drumherum. Dann aber tauchte ein Täter in Feuerbach auf.

Stuttgart - Die Wohnungseinbrecher haben sich in den vergangenen Tagen in Stuttgart auffällig zurückgehalten. Kein Wohnungseinbruch, der angezeigt wurde – während zuletzt in den Kreisen Esslingen und Rems-Murr-Kreis besonders Terrassentüren ins Visier gerieten. Am Donnerstagabend allerdings war es vorbei mit der trügerischen Ruhe.

Wie die Polizei mitteilte, war ein unbekannter Einbrecher am Donnerstag gegen 21 Uhr in der Donnersbergstraße in Feuerbach unterwegs. Dort hatte er ein Wohnhaus ins Visier genommen und hoffte in einer Erdgeschosswohnung auf Beute. „Der Mann versuchte die Terrassentür aufzuhebeln“, so Polizeisprecher Tobias Tomaszewski. Allerdings wählte er wohl die falsche Tür: Die Bewohner waren nämlich zu Hause. Als sie nach dem Rechten schauten, machte sich der Einbrecher auf und davon – ohne Beute.

Dass es die Zahl der Wohnungseinbrüche 2016 rückläufig war und auch der Anteil der gescheiterten Versuche steigt, hat sich bereits Ende vergangenen Jahres abgezeichnet. Es wird damit gerechnet, dass Polizeipräsident Franz Lutz bei der Vorstellung der Kriminalstatistik am Freitagmittag einen positiven Trend zu vermelden hat – den zweiten Rückgang in Folge. Allerdings gab es zu Jahresbeginn eine massive Rückkehr der Einbrecherbanden in Stuttgart mit hohen Zahlen. Deshalb sollten Bewohner weiter wachsam bleiben und gegebenenfalls ihre Fenster und Türen sichern.

Weniger Einbrüche in Stadt und Land

Der Rückgang, der auch landesweit gilt, wird auf verstärkte Kontrollen zurückgeführt, die auch fernab der Wohngebiete auf den Haupteinfallsstraßen der Stadt stattfinden. Immer wieder haben Verkehrsfahnder, die in Zivil nach verdächtigen Autoinsassen Ausschau halten, einen Volltreffer gelandet.

Die jüngste erfolgreiche Festnahme eines mutmaßlichen Wohnungseinbrechers gab es am 19. März im Stuttgarter Hauptbahnhof. Dort konnten Beamte der Bundespolizei einen 27-jährigen mutmaßlichen Wohnungseinbrecher und Taschendieb dingfest machen, den sie zusammen drei Begleitern im Alter von 25 bis 36 Jahren kontrolliert hatten. Bei der Überprüfung entdeckten die Beamten ein Handy der Marke Samsung, das einem Wohnungseinbruchsdiebstahl zugeordnet werden konnte. Der 27-Jährige aus Südosteuropa, der in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, steht im Verdacht, an weiteren Einbrüchen beteiligt gewesen zu sein. Ein Richter schickte ihn in Untersuchungshaft.