Die Stadträte besuchten das Haus an der Wilhelm-Raabe-Straße. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt (Archiv)

Ein Videodreh im Haus dient als Beweis: Den drei Lokalpolitiker Thomas Adler, Luigi Pantisano und Hannes Rockenbauch wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. Sie wehren sich gegen den Vorwurf.

Stuttgart - Die Besetzung des Hauses an der Wilhelm-Raabe-Straße im Stadtteil Südheim hat ein weiteres juristisches Nachspiel. Die Stadträte Thomas Adler (Linke), Luigi Pantisano (SÖS) und Hannes Rockenbauch (SÖS) haben Einspruch gegen Strafbefehle eingelegt. Diese waren gegen die drei Politiker wegen Hausfriedensbruch ergangen, etwa 2000 Euro solle jeder von ihnen zahlen, so Pantisano. Adler, Pantisano und Rockenbauch hatten sich im Frühjahr 2018 mit den Besetzern mehrerer Wohnungen eines Hauses an der Wilhelm-Raabe-Straße solidarisch gezeigt. Sie drehten im Haus für das Internetformat „Rockpolitik“ Interviews. Diese sollen die Grundlage für die Anzeige gewesen sein. Das Gerichtsverfahren beginnt am Stuttgarter Amtsgericht am Montag, 9. März, von 9.15 Uhr an. Vor dem Prozess plant das Aktionsbündnis Recht auf Wohnen eine Kundgebung von 8.30 Uhr an vor dem Gericht.

Mehrere Wohnungen des Hauses an der Wilhelm-Raabe-Straße waren im Mai 2018 besetzt worden. Die Aktion sollte auf den Missstand aufmerksam machen, dass einerseits etliche Stuttgarter auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind, andererseits viele Wohnungen leer stehen. Der Fall sorgte weit über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen.