Im Herbst 2017 könnten hier die neuen Mieter einziehen Foto: Rebecca Anna Fritzsche

Der Bau- und Heimstättenverein lässt ein Gebäude an der Wilhelm-Blos-Straße sanieren und verzichtet auf einen Neubau an dieser Stelle.

S-Nord - Der Bau- und Heimstättenverein ist vom Plan abgekommen, das Gebäude Wilhelm-Blos-Straße 63 bis 69 abzureißen und dort einen Neubau als Zentrale zu errichten. „Stattdessen möchten wir das Gebäude sanieren und zu Mietwohnungen umwandeln“, sagt Karin Autenrieth, die Chefin des Bau- und Heimstättenvereins.

Ursprünglich hätte dort ein neues Gebäude entstehen sollen, eine Zentrale für die Genossenschaft, da das Stammhaus an der Wilhelm-Blos-Straße 59 – schräg gegenüber – zu klein geworden war. Allerdings hatten Nachbarn beim Regierungspräsidium Einspruch gegen die Neubaupläne eingereicht, was den Prozess verzögert hat. Autenrieth, die ihr Amt zu Beginn des Jahres angetreten hat, suchte gleich das Gespräch mit den Nachbarn. „Das war auch gut, und es ist schön, dass sie sich die Zeit dafür genommen haben“, sagt sie.

Gesunde Struktur des Wohngebiets soll erhalten bleiben

Nun sind die Neubaupläne aber vom Tisch: „Wir werden dort umbauen, aber einfach und vernünftig, damit die Wohnungen bezahlbar bleiben“, berichtet Autenrieth. Die Wohnungen, die seit einigen Jahren leer stehen, sollen dann wieder vermietet werden. Autenrieth stellt sich dort „gemischtes Wohnen“ vor, sie könne sich vorstellen, dass „Studenten, Pflegepersonal, Auszubildende“ einziehen – oder auch eine Flüchtlingsfamilie. Wichtig ist Autenrieth allerdings, dass „wir uns die Kunden aussuchen können, dass wir sie nicht zugeteilt bekommen.“ Es sei ein anderes Umgehen miteinander, wenn man sagen könne: „Ihr passt zu uns, ihr passt in die Nachbarschaft.“ Denn es gehe darum, „die gesunde Struktur des Wohngebiets zu erhalten“.

Momentan läuft die Architektenauswahl für den Umbau; Baubeginn könnte im Frühjahr 2016 sein. Mit einem Einzug der neuen Mieter rechnet Autenrieth derzeit für das erste Quartal 2017.

Da die Zentrale des Bau- und Heimstättenvereins nun im Stammhaus an der Wilhelm-Blos-Straße 59 bleibt, soll dort umgebaut werden. „Wir wollen den Empfangsbereich umbauen“, erklärt Autenrieth. Ein neues EDV-System soll eingerichtet werden, so dass Autenrieth davon ausgeht, Arbeitsplätze und Büros zum Teil zusammenlegen und neu gestalten zu können. Auch die Räume, die der Bau- und Heimstättenverein an der Wilhelm-Blos-Straße 36 bis 42 unterhält, sollen für „den Publikumsverkehr ausgebaut werden“. „Ich bin zuversichtlich, dass uns das den Raum gibt, den wir brauchen“, sagt die Chefin.

Der finanzielle Aspekt hat sicher auch eine Rollte gespielt

An den Einsprüchen der Nachbarn, so sagt es Karin Autenrieth, habe es nicht gelegen, dass nun umgeplant wird. Denn sie sei davon ausgegangen, dass den Einsprüchen nicht stattgegeben wird, der Verein also hätte bauen können. Stattdessen sei es einfach die bessere Entscheidung gewesen, von einem Neubau abzusehen und lieber das Gebäude umzubauen.

Eine Rolle gespielt hat aber sicherlich der finanzielle Aspekt: Zwar mag sich Autenrieth nicht äußern, wie viel der Neubau gekostet hätte, aber sie bestätigt die „große Ersparnis“, die mit den neuen Plänen einhergeht.