Die SPD-Bezirksbeiratsfraktion will das Gebiet Flohberg in der Nähe des Paul-Collmer-Heims als Baugebiet ausweisen. Foto: Mathais Kuhn

Die SPD-Bezirksbeiratsfraktion will neue Wohngebiete schaffen: Die Fraktion beantragt deswegen, dass das Gartengebiet Flohberg als Baugebiet ausgewiesen werden soll.

Untertürkheim - Noch sind die Bezirksbeiräte in der Sommerpause – die nächste Sitzung wird erst Mitte September stattfinden. Möglichkeiten, die Wohnungsprobleme in Untertürkheim zu lindern, liegen den Sozialdemokraten am Herzen. Deswegen suchen sie nach Baulücken oder Flächen, die noch bebaut werden können. Dabei ist den SPD-Politikern das Gebiet zwischen Flohbergstraße, Bertramstraße und Lebretstraße aufgefallen. Die Grundstücke im Bereich Flohberg werden laut Anwohnern seit Jahren von Gartenbesitzern bewirtschaftet und als Hobbygärten und Streuobstflächen genutzt. Wenn es nach der SPD-Fraktion geht, sollen sie einem Neubaugebiet weichen. Immerhin stünden 25 252 Quadratmeter zur Verfügung. „Auf dieser dann umzulegenden Fläche wäre eine drei- bis viergeschossige Bauweise mit begrüntem Flachdach möglich“, schreiben die SPD-Bezirksbeiräte Werner Feinauer, Werner Kapitza, Klaus Hecht und Manfred Rößler in ihrem nun ans Bezirksamt eingegangenen Antrag. Entsprechend dem Stuttgarter Modell wäre laut SPD-Fraktion ein gelungener Mix zwischen sozialem Mietwohnungsbau, preiswertem Wohnen bis zum Bau von Eigentumswohnungen erzielbar. Der Antrag wird vermutlich in der kommenden Bezirksbeiratssitzung zunächst ohne große Aussprache eingebracht und dann in der darauffolgenden Sitzung behandelt werden.

Gartenbesitzer verärgert

Die Idee sorgt bereits für Wirbel bei den Gartenbesitzern und den direkten Anwohnern. Die Gärten werden, so ein Gartenbesitzer, teilweise seit Jahrzehnten von den Familien gepflegt und würden auch etliche geschützte Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Zudem fügen die Anwohner an, sei die Grünanlage im Flohberg als Frischluftschneise und Kälteinsel für das Kleinklima in dem Bereich um die Luginslandschule und das Paul-Collmer-Heim wichtig, meint ein Anwohner.

Im Frühjahr hatte die SPD einen Versuch gestartet worden, die Bebauungspläne im Bereich der Dietbachstraße wieder aufzugreifen. Um das Gebiet zwischen Maximillian- und Dietbachstraße war vor zehn Jahren ein Kampf entbrannt. Anwohner schlossen sich zur Schutzgemeinschaft Luginsland zusammen. Sie kämpften für den Erhalt des Grüngebiets. Die Pläne für das Baugebiet Untere Dietbachäcker wurden auch dadurch aufgegeben.