Wohnungsbau in Stuttgart. Die Gewünschte Zahl an Sozialwohnungen könnte verfehlt werden. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Den Schwund an Sozialwohnungen zu begrenzen hat Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Grüne) zur Chefsache erklärt. Doch es scheint, als würde die Stadt dieses Ziel derzeit nur schwer erreichen können.

Stuttgart - Es herrscht Wohnungsnot in der Stadt. Dieser Satz stammt vom Oberbürgermeister selbst. Daher hat Fritz Kuhn den Bau von 300 neuen Sozialwohnungen pro Jahr zu einem seiner zentralen Ziele erklärt. Doch bislang wurden bei der L-Bank in Karlsruhe, über die im Südwesten die Förderung des öffentlich subventionierten Wohnungsbaus läuft, in den ersten drei Quartalen dieses Jahres lediglich Mittel für 80 soziale Mietwohnungen bewilligt. Zum Vergleich: Für Freiburg wurden laut L-Bank bereits Anträge für den Bau von 240 Wohnungen bewilligt, für Karlsruhe wurden Mittel für 150 Einheiten zugesagt.

Die Stuttgarter Verwaltung verweist darauf, dass die eigenen Ziele im vergangenen Jahr mit 278 bewilligten Anträgen für Sozialwohnungen fast erreicht wurden. Und: „Wir halten an den wertvollen Zielen fest, die im ,Bündnis für Wohnen’ vereinbart wurden“, so Stadtsprecher Sven Matis.

Darin verpflichten sich Wohnungswirtschaft und Stadtverwaltung unter anderem, jährlich mindestens 1800 Neubauten, davon 600 im geförderten Wohnungsbau, zu realisieren und bestehenden Wohnraum zu erhalten. Währenddessen stockt das Land sowohl seine Neubauziele als auch die Förderung für den Bau von Sozialwohnungen massiv auf.

Im direkten Vergleich wird Kritik an der Stadtverwaltung laut: „Das Land erhöht seine Aktivitäten tatsächlich deutlich, gerade in Bezug auf die Fördermittel. Zuschüsse zum Bau von Wohnungen können aber nur dann beantragt werden, wenn auch Baugrundstücke vorhanden sind“, sagt Robert Göötz, Professor für Immobilienwirtschaft an der Hochschule Nürtingen-Geislingen. Und: „In Summe ist die Wohnungspolitik der Stadt fehlgeschlagen.“