Bis zu 130 Wohnungen sollen auf dem Areal im Stuttgarter Osten entstehen. Foto: Stadtmessungsamt Stuttgart/ Bearbeitung Yann Lange

Bis zu 130 Wohnungen für städtische Mitarbeiter entstehen bis 2027 auf dem Ostendareal. Die Stadt hat den Plänen des Bauherrn SSB ihren Segen gegeben. Nur über einen Punkt gibt es noch Meinungsverschiedenheiten.

Nun hat auch der Gemeinderat dem Wohnungsbau für das Ostendareal seinen Segen erteilt. Die Stadträte haben im Ausschuss für Stadtentwicklung den Beschluss des Aufsichtsrats der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) bestätigt, der vorsieht, auf dem Areal bis zu 130 Wohnungen für städtische Mitarbeiter zu realisieren. Geprüft, weil auch vom Bezirksbeirat Ost gewünscht, wird der Bau zusätzlicher 50 bis 60 sogenannter pflegenaher Wohneinheiten. Eine Pflegeeinrichtung etwa der Caritas soll es aber nicht geben, sie ginge sonst zu Lasten des Wohnungsbaus.

Bereits Ende März hatte der SSB-Aufsichtsrat den Plänen der SSB nach vorangegangenem politischen Hickhack sein Plazet erteilt. Weil es zunächst geheißen hatte, die Wohnungen würden womöglich erst 2030 bezugsfertig sein, waren Stadträte verschiedener Fraktionen auf die Barrikaden gegangen und hatten das schleppende Verfahren durch SSB und Stadt kritisiert. Mittlerweile ist davon auszugehen, dass die ersten Mieter drei bis vier Jahre früher einziehen können, der städtebauliche Wettbewerb soll bereits im Februar 2023 abgeschlossen sein.

Verkürzte und beschränkte Bürgerbeteiligung spart viel Zeit

Parallel zur Wettbewerbsausschreibung – und nicht erst danach – will die Stadt einen neuen Bebauungsplan aufstellen, was ebenfalls Zeit spart. Hinzu kommt eine verkürzte Bürgerbeteiligung: So sollen etwa die Bezirksvorsteherin und ein weiterer Bürgervertreter der Wettbewerbsjury angehören, alle anderen Interessierten in einer Nachmittagsveranstaltung über das Projekt informiert werden. Die Stadt hofft so, weitere sechs bis neun Monate Zeit zu sparen, die bei einer umfassenden Bürgerbeteiligung veranschlagt werden müssten.

Lediglich das Thema Quartiersgarage sorgte im Gremium für Aufwallungen. Während das Linksbündnis und die Grünen Autostellplätze kritisch sehen und auf die gute Anbindung des Standorts an den ÖPNV hinweisen, wollen CDU, FDP und Freie Wähler den neuen Quartiersbewohnern die Wahl lassen, wie sie morgens zur Arbeit kommen. SSB-Technikvorstand Thomas Moser sagte jedenfalls zu, den Bau einer Tiefgarage zu prüfen.