Die Baugrube ist ausgehoben, nun kann der Hausbau beginnen. Foto: factum/Granville

Die Wohnungsbau GmbH baut am Rand des Stadtteils Sonnenberg komplett neu, während sie in Grünbühl die alten BIMA-Häuser abreißt und an deren Stelle neue baut.

Ludwigsburg - Im Juni war der offizielle Spatenstich, mittlerweile ist die Baugrube ausgehoben: Der südliche Rand des Ludwigsburger Stadtquartiers Sonnenberg ist jetzt eine Großbaustelle – und das wird wohl mindestens zwei Jahre lang so bleiben. Auf dem Gelände in der Nähe einer Kleingartenkolonie und hart an der Grenze zur Kornwestheimer Markung werden fünf jeweils fünfgeschossige Häuser mit insgesamt 60 Wohnungen gebaut.

Um das Neubauprojekt war bis zuletzt heftig gestritten worden. Noch im Januar dieses Jahres setzte sich eine Initiative der Anwohner dagegen zur Wehr. Die Kritiker waren der Ansicht, dass die Planungen gegenüber einem bereits 2015 getroffenen Grundsatzbeschluss des Gemeinderats noch einmal stark verändert worden waren. Die Bürgerinitiative Sonnenberg war davon überzeugt, dass die Gebäude sowie die bebauten Flächen im Lauf der zwei Planungsjahre gewachsen seien, während die Abstände zwischen den fünfgeschossigen Gebäuden als auch die zum Ortsrand hin geschrumpft seien.

Reaktion auf Wohnungsnot

Stadtplaner Martin Kurt hat damals widersprochen: „Es waren vorher 60 Wohneinheiten, und es sind auch jetzt 60 Wohneinheiten.“ Gewachsen seien nur die Grundrisse – und zwar um etwa elf Prozent. In der Folge hätten sich darum die Abstände zwischen einigen Gebäuden tatsächlich etwas verschoben. Doch das sei vor allem einer Drehung in der Grundfläche und Korrekturen bei der Erschließung geschuldet.

Schließlich hat der Bauausschuss den Bebauungsplan im Januar bei einer Enthaltung beschlossen. Viele Räte hatten sich nur schweren Herzens zu einem Ja durchringen können, hatten sie den Anwohnern doch zuvor versprochen, dass dort höchstens Einfamilienhäuser gebaut werden. Doch wegen der Wohnungsknappheit fühlten sie sich zum Umdenken gezwungen.

„Grün und großzügig“, heißt die Formel, mit der die Wohnungsbau GmbH Ludwigsburg (WBL) die Neubauten, die auf dem 5840 Quadratmeter großen Grundstück entstehen werden, vermarktet. Geplant sind fünf energieeffiziente Punkthäuser mit 42 Miet- und 18 Eigentumswohnungen auf einer 5022 Quadratmetern großen Wohnfläche. „Die neuen markanten Punkthäuser sind ein Paradebeispiel für die Schaffung von Wohnungen im Mietwohnungsneubau“, sagt der WBL-Chef Andreas Veit. Denn zehn Wohnungen werden durch das Wohnraumförderungsprogramm des Landes unterstützt, während weitere 32 Wohnungen im Rahmen des Fair-Wohnen-Modells, also preisgünstig, angeboten werden sollen. Gegenfinanziert wird das durch die Eigentumswohnungen. Die Häuser mit Zwei- bis Sechs-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen von 55 bis 147 Quadratmeter erhalten barrierefreie Zugänge – und Aufzüge bis zur Tiefgarage. Wegen des Baus dieser Tiefgaragen ist auch nun die Baugrube so groß.

Abriss und Neubau in Grünbühl

Aktuell ist die Wohnungsbau-Gesellschaft außerdem dabei, die ehemaligen Häuser der BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) in Grünbühl abzureißen und neu zu bauen. Da viele Bewohner im Viertel bleiben möchten, hat die WBL zugesagt, die Umquartierung so verträglich wie möglich zu gestalten. Das Unternehmen will sich dafür viel Zeit lassen. Vor Ort gibt es ein WBL-Projektbüro an der Oderstraße 8. Dort ist am kommenden Samstag von 11 Uhr an eine Tag der offenen Tür.