Mit dem Bauen von neuen Wohnungen hinkt Stuttgart seit Jahrzehnten der Nachfrage hinterher. (Archivfoto) Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Mieter auf Wohnungssuche erwarten laut dem Center for Real Estate Studies noch härtere Zeiten in Stuttgart. Denn seit 20 Jahren ist nur etwa halb so viel gebaut worden, wie gebraucht worden wäre.

Stuttgart - Mieter haben es auf der Suche nach einer Wohnung in Stuttgart künftig wohl noch schwerer. Seit zwei Jahrzehnten seien in der Landeshauptstadt nur etwa halb so viele Wohnungen und Häuser gebaut worden, wie zu einer angemessenen Bedarfsstillung nötig gewesen wären, sagte Marco Wölfle vom Center for Real Estate Studies am Mittwoch in Stuttgart. Dadurch habe sich das Angebot verknappt und der Mietpreis sei gestiegen. Durch die Flüchtlinge und deren Bedarf an Wohnungen werde die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage vermutlich noch vergrößert, so Wölfle.

keine Anzeichen auf Entspannung

Aus Sicht des Professors gibt es keine Anzeichen der Entspannung. „Ich befürchte, dass der Mietpreis am freien Markt wegen des hohen Nachfragedrucks steigen wird“, sagte Wölfle. Zuletzt habe der Preis in Stuttgart am freien Markt - also ohne Wohnungsbaugenossenschaften mit festen, häufig sehr niedrigen Preisen - bei 11,77 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete gelegen und damit 80 Cent höher als in Freiburg.

Zur Ermittlung des Durchschnitts hat das Institut, das zur Berliner Steinbeis-Hochschule gehört, auf Mietangebote auf Online-Portalen und in Zeitungen zurückgegriffen. Einen Mietpreis-Vergleichswert aus früheren Zeiten gab es nicht, weil die Experten den Stuttgarter Mietmarkt erstmals in ihre Analysen einbezogen haben.