Im Jahr 2016 ist die Alte Schule an der Scharnhauser Straße abgerissen worden. Foto: Fritzsche

An der Scharnhauser Straße, Ecke Im Bogert in Stuttgart-Plieningen plant die Stadt Wohnungen für Senioren, Pflegebedürftige und Studierende. Die Gebäude sollen erhöht werden; zudem stellt sich die Frage nach den Parkplätzen.

Plieningen - Im Wesentlichen ist bekannt, was die Stadt sich für das Grundstück an der Scharnhauser Straße, Ecke Im Bogert wünscht. Dort, wo bis Sommer 2016 das Alte Schulhaus stand, sollen künftig Pflegebedürftige, Senioren und Studierende wohnen. Bis zum Abriss unterrichtete an der Adresse die Gartenbauschule. Das Gebäude war allerdings von einem Pilz befallen; die Sanierung lohnte sich laut Stadt nicht mehr. Bei der Sitzung der Bezirksbeiräte von Plieningen und Birkach am vergangenen Montag waren Vertreter des Stadtplanungsamts gekommen, um über den Stand des Projekts zu berichten.

Was genau ist geplant?

An der Scharnhauser Straße, Ecke Im Bogert sollen zwei Gebäude entstehen: eines für Studierende und eines für Pflegebedürftige und Senioren. Die Mitglieder des gemeinderätlichen Ausschusses für Umwelt und Technik hatten die Verwaltung gebeten, zu prüfen, ob die Gebäude um eine Etage aufgestockt werden könnten. Dem ist die Stadt laut der Stadtplanerin Kornelia Kerber nachgekommen. Das Ergebnis sei ein Kompromiss, der vorsieht, dass die Häuser nicht komplett um einen Stock ergänzt werden, sondern in Staffelbauweise auf südlicher Seite. Andernfalls würden die Gebäude zu massiv wirken. So entstehen 300 Quadratmeter mehr an Wohnfläche.

Wie viele Menschen finden dort Platz?

Das Haus für Studierende soll auf vier Voll- und einem Staffelgeschoss Platz bieten für circa 40 Leute. Ob diese in Einzelappartements oder in Wohngemeinschaften leben werden, ist laut Kerber momentan noch nicht klar. Im Erdgeschoss könnte ein Stadtteil- und Familienzentrum entstehen; dies sei aber noch nicht endgültig geklärt. In dem anderen Gebäude ist geplant, dass eine Wohngemeinschaft für acht junge Pflegebedürftige entsteht sowie zwei Wohngemeinschaften für je zwölf pflegebedürftige Senioren. In der obersten Etage stellt sich die Stadt betreutes Wohnen vor. Dort könnten bei Einheiten von circa 45 Quadratmeter Wohnfläche rund fünf Wohnungen für Senioren, Menschen mit Behinderung oder Mitarbeiter entstehen. Das Gebäude wird drei Geschosse und in Richtung der rückwärtigen Wohnbebauung zwei Voll- und ein Staffelgeschoss haben.

Wo sollen Parkplätze für die Gebäude entstehen?

Wie viele Parkplätze es genau braucht, sei noch nicht abschließend geklärt, teilte Kerber dem Bezirksbeirat mit. Klar sei, dass nicht alle oberirdisch untergebracht werden könnten. Im Gespräch sei eine Tiefgarage, die das Projekt allerdings verteuern würde. Günstiger wäre es, wenn das vorhandene Gefälle des Grundstücks genutzt werden würde. So könnte ein überdeckelter Parkplatz unterhalb des Hofs vor den Häusern entstehen, die Autos würden die Parkplätze dann von der nördlichen Seite aus erreichen.

Wer wird dort bauen?

Die Stadt will das Grundstück, das ihr gehört, verkaufen. Entsprechend ist ein Investorenwettbewerb geplant. Für den privaten Bauherr soll vermutlich eine Bindungsfrist festgelegt werden, was bedeutet, dass über einen festgelegten Zeitraum auf dem Grundstück nichts anderes geplant werden darf als die nun festgelegten Studierenden- und Seniorenwohnungen.

Wie geht es weiter?

Am 20. Februar wird das überarbeitete Projekt erneut im gemeinderätlichen Ausschuss für Umwelt und Technik auf der Tagesordnung stehen. Damit gebaut werden kann, muss der Bebauungsplan geändert werden. Momentan ist es baurechtlich nämlich nicht zulässig, dass an dieser Adresse Studierenden- und Seniorenwohnungen entstehen.

Was haben die Bezirksbeiräte gesagt?

Michael Wörner (CDU) lobte das Projekt, äußerte allerdings seine Sorge wegen der oben beschrieben Bindungsfrist. Dem stimmten Vertreter andere Fraktionen zu. Den Beiräten wäre es offenbar am liebsten, wenn auf dem Grundstück unbefristet nichts anderes möglich wäre als das nun Vorgehsehene. Walter Schnee (Grüne) wies zudem auf den „extremen Parkdruck“ in dem Gebiet hin. Zudem regte er an, dass der alte Schulhof gegenüber des Grundstücks im Zuge des Bauprojekts aufgewertet werden würde.