Der Gewa-Tower in Fellbach steht erst im Rohbau. Ein Baustopp ist verhängt. Foto: Dirk Herrmann

Obwohl sie in ein vorläufiges Insolvenzverfahren verstrickt ist, hat die Gewa 5 to 1 GmbH und Co.KG eine aktualisierte Verkaufsübersicht über die 66 Wohnungen im unfertigen Fellbacher Wohnturm veröffentlicht. 44 sind verkauft, seit Oktober keine mehr. Nur die teuren im Obergeschoss sind noch zu haben.

Fellbach - Neues vom Tower: Der Stand bleibt der alte – so könnte man einen Bericht der Firma Gewa 5 to 1 GmbH und Co. KG aus Esslingen überschreiben. Die gibt es noch, die Firma befindet sich aber seit November in einem vorläufigen Insolvenzverfahren und hat jetzt eine Verkaufsübersicht der Wohnungen mit Stand zum 1. April veröffentlicht. Er enthält keine Fortschritte beim Verkauf der Eigentumswohnungen. Wenigstens seit Oktober vergangenen Jahres ist keine weitere Wohnung in dem Wohnturm verkauft worden. Fast ebenso lange sind die Arbeiten auf der Baustelle schon gestoppt.

Es bleibt damit bei den bekannten Zahlen: Von 66 Wohnungen im 107 Meter hohen Gewa-Tower sind 44 verkauft, davon sind 27 im mittleren Preissegment im 5. bis 15. Obergeschoss mit einem durchschnittlichen Verkaufserlös von 3250 Euro pro Quadratmeter, 16 im gehobenen Preissegment in den Stockwerken 16 bis 21 zu durchschnittlich 4530 Euro pro Quadratmeter, aber nur eine im oberen Preissegment im 22. bis 34. Obergeschoss. Sie hat etwa 205 Quadratmeter und kostete 7800 Euro pro Quadratmeter, also mehr als 1,6 Millionen Euro. Das heißt, die 22 noch unverkauften Wohnungen gehören hauptsächlich zum teuren Preissegment im 22. bis 34 Stock. Im Tower sind noch ausschließlich Wohnungen in der Preiskategorie von 995 000 Euro an verfügbar.

Zusammengerechnet bedeutet dies, dass die Gewa 5 to 1 GmbH und Co. KG bisher Wohnungen im Wert von 23,7 Millionen Euro verkauft hat. Zu welchem Preis das Hotel am Fuße des Towers verkauft worden ist, darüber ist Stillschweigen vereinbart worden. Im kurz vor dem Baubeginn genannten Investitionsvolumen von 61,5 Millionen Euro war auch ein erwarteter Verkaufserlös von 7,5 Millionen Euro für das Hotel am Rande des Towers eingerechnet. Somit steht einer erzielten Verkaufssumme von 23,7 Millionen Euro ein tatsächlich erhoffter Verkaufserlös der Wohnungen einschließlich der Stellplätze von 54 Millionen Euro entgegen. Die Gewa 5 to 1 hat also mit zwei Dritteln der Wohnungen erst Verkaufsverträge von knapp 44 Prozent der erhofften Erlöse abgeschlossen. Da die Eigentümer je nach Baufortschritt Zahlungen leisten müssen, bisher etwas mehr als die Hälfte, und auch der Erlös fürs Hotel erst fließt, wenn es fertig ist, klafft bei der Gewa eine riesige Lücke.