Die Erschließung des Areals könnte 2023 beginnen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Ultramodern soll die Wärmeversorgung des Rielingshäuser Neubaugebiets sein. Doch ob sich die Pläne überhaupt umsetzen lassen, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.

Es wäre das größte Neubaugebiet seit Jahren in Marbach gewesen. Doch der Gemeinderat hat die Planungen für das Areal Kreuzäcker an der Affalterbacher Straße kürzlich auf Eis gelegt. Der Mehrheit des Gremiums schienen dort mangels eigener Grundstücke die Einflussmöglichkeiten der Kommune zu eingeschränkt. Umso stärker richten sich die Blicke jetzt auf den Keltergrund in Rielingshausen, wo die Stadt fast frei schalten und walten kann. Allerdings: richtig in die Puschen ist auch dieses Neubaugebiet bisher nicht gekommen. Das dürfte sich nun jedoch ändern.

Kollektorenfeld soll Energie liefern

Das Ganze war zuletzt ins Stocken geraten, weil ein entscheidendes Puzzleteil fehlt: Es ist unklar, ob sich die Vorstellungen des Gemeinderats in Sachen Wärmeversorgung auf dem Areal tatsächlich realisieren lassen. Ziel ist, ein großes Kollektorenfeld oberflächennah in der Erde zu verbuddeln, über das Energie für die Häuser generiert werden soll. Ein ultramodernes, nachhaltiges Verfahren, das andernorts funktioniert.

Aber auch in Rielingshausen? Das soll eine vertiefende Untersuchung klären, erläutert der Bürgermeister Jan Trost. Dafür habe man einen Zuschussantrag gestellt, der nun bewilligt worden sei. 70 Prozent der Ingenieurskosten würden von der öffentlichen Hand übernommen, ergänzt Bauamtsleiter Dieter Wanner, der hofft, dass die Ergebnisse der Analyse in rund zwei Monaten vorliegen. „Auf der Basis kann man dann diskutieren, wie es weitergehen soll. Außerdem wissen wir dann auch, was es kosten würde“, sagt Wanner.

Frage nach der Praxistauglichkeit

Der Chef des Bauamts weist darauf hin, dass man bislang nur mit ganz groben Vergleichswerten aus ähnlich gelagerten Projekten operieren konnte, aber eben nicht wirklich sagen kann, ob die Idee mit dem Kollektorenfeld in der Praxis in Rielingshausen eine Chance hat.

Bürgermeister tritt Gerüchten entgegen

Der Rathauschef Jan Trost betont allerdings auch, dass es grundsätzlich nach wie vor angedacht sei, diese Technik einzusetzen – und tritt damit Gerüchten entgegen, wonach im Keltergrund auf Tiefenwärme umgeschwenkt werden soll. Tatsache ist ebenfalls, dass über die Machbarkeitsuntersuchung hinaus noch einiges an Vorarbeit zu leisten ist, ehe die Bagger in Rielingshausen anrücken können.

Bagger rollen frühestens 2023 an

Sollte am Ende der Baubeschluss für das Kollektorenfeld fallen, würde auch dafür ein Zuschussantrag gestellt, sagt Dieter Wanner. Darüber hinaus müsse noch ein Knopf an den Bebauungsplan gemacht werden. Diesen Schritt ist man bis dato nicht gegangen, weil dort beispielsweise auch der Standort für ein Betriebsgebäude für die Wärmeversorgung festgezurrt werden soll. Zu guter Letzt müssten die Bauarbeiten für das Areal ausgeschrieben werden. „Wenn alles glattläuft, könnte es im Jahr 2023 mit der Erschließung losgehen“, sagt Wanner.